Klavier Spielen Lernen – die ultimative Anleitung


Klavier ist eines der vielfältigsten Instrumente (und das schönste sowieso 🙂 ). Wie du Klavier lernen kannst, was du dabei beachten solltest und wie du schneller Fortschritte erzielst, habe ich dir in diesem Beitrag übersichtlich zusammengefasst.

In diesem Beitrag findest du den ultimativen Leitfaden zum Thema Klavier lernen für Anfänger.

Jeder kann Klavier spielen lernen

Kann wirklich jeder Klavier lernen? Die Antwort ist JA!

Erwachsene haben oft Angst, dass der Zug bei ihnen schon lange abgefahren sein könnte. Diese Angst ist aber völlig unbegründet. Ich kenne einige, die erst als Erwachsener begonnen haben, Klavier zu spielen und mittlerweile richtig gut spielen können.

Klavier spielen lernen

Wahrscheinlich wird aus dir dann kein Konzertpianist mehr, aber vielleicht reicht es dir ja, mittelschwere Stücke von Chopin, Einaudi und Mozart gut spielen zu können.

> Mehr zum Thema „Als Erwachsener Klavier spielen lernen“

Nicht musikalisch? Höchstens noch nicht!

Auch wenn du von dir denkst, du bist völlig unmusikalisch und hast absolut kein Rhythmusgefühl, gibt es für dich Hoffnung. Klar – wenn du schon einmal ein anderes Instrument gespielt hast, fällt es dir vermutlich wesentlich leichter, Klavier zu lernen. Aber auch als absoluter Musik-Neuling wirst du mit der Zeit beachtliche Fortschritte erzielen, wenn du dranbleibst und regelmäßig übst.

Diese Fragen solltest du dir stellen

Du bist topmotiviert. Du kannst es kaum erwarten, loszulegen und in die Tasten zu hauen. Doch bevor du mit dem Klavier lernen anfängst solltest du dir ein paar grundlegende Fragen beantworten.

Was willst du lernen?

Das Klavier ist ein unglaublich vielfältiges Instrument und deshalb gibt es auch beim Klavierspielen viele verschiedene „Styles“.

  • „Klassisches“ Klavierspielen mit Stücken von Komponisten wie Bach, Mozart, Chopin, Einaudi oder Yiruma
  • Pop-Piano, entweder freies Spielen nach Gehör, nach Akkordsymbolen oder auch mit vollständigen Noten
  • Blues, Jazz, Boogie und ähnliche Musikrichtigungen
  • Freies Spielen und Improvisieren
  • Begleiten einer Band, einer Gruppe oder eines Solokünstlers

Die Übergänge sind teilweise fließend, aber ich hoffe du weißt, auf was ich hinauswill. Wenn du noch nicht so viele Erfahrung im Klavierspielen hast, solltest du dich am besten nicht auf zu viele Styles gleichzeitig konzentrieren.

Bist du absoluter Anfänger, empfehle ich dir, die Grundlagen des Klavierspiels „klassisch“ zu lernen und dich danach weiter zu entscheiden.

Wenn du aber gar nicht die Ambitionen hast, Beethoven-Sonaten oder Chopin-Polonaises zu spielen, kannst du dich schon bald auf Pop-Piano oder Jazz konzentrieren.

Bei der Wahl deines Lehrers oder eines Online-Kurses solltest du unbedingt berücksichtigen, was du genau lernen willst und den Kurs dann darauf abstimmen.

Wie willst du lernen?

Bis vor wenigen Jahren war der einzige Weg, Klavier zu lernen, dir einen Lehrer zu suchen – Autodidakten waren eine seltene Ausnahme.

Der Königsweg, Klavier schnell und individuell zu lernen, ist immer noch der private Klavierunterricht. Online-Klavier-Kurse sind in den letzten Jahren aber zur sehr guten Alternative geworden.

In diesem Artikel gehe ich ausführlich darauf ein, ob online Klavier lernen oder Privatunterricht das Richtige für dich ist. Hier sind die wichtigsten Punkte für deine Entscheidung:

Das spricht für Privatunterricht:

  • Individuelle Betreuung möglich
  • Korrektur von Fehlern und Feedback vom Lehrer
  • „Termindruck“ kann beim Dranbleiben helfen

Das spricht für Online-Kurse

  • deutlich günstiger als Privatunterricht
  • freie Zeiteinteilung und selbstständiges Lernen
  • Lernen von überall aus möglich

Meine Lieblings-Online-Kurse sind von Franz Titscher und Thomas Forschbach. Kostenlose, aber mühsame und nicht ganz so empfehlenswerte Alternative: Du suchst dir verschiedene Tutorials auf YouTube zusammen.

Als Apps kann ich flowkey und skoove empfehlen.

„Spielend Klavier lernen“ von Franz Titscher

Der Klavierkurs von Klavierlehrer Franz Titscher ist ideal für Anfänger und leicht Fortgeschrittene. Für 249 € erhältst du u.a. folgende Inhalte:

  • Grundlagen des Klavierspiels
  • Lieder frei begleiten
  • Vom Blatt spielen
  • Boogies & Blues-Piano
  • Komplettkurse zu Stücken wie „Für Elise“, „Rondo alla Turca“ und „Präludium C-Dur“ von Bach.
Hier gehts zum Kurs >>

„Piano Komplete“ von Thomas Forschbach

„Piano Komplete“ von Thomas Forschbach lehrt dich vor allem freies Spielen ohne Noten und ist ideal für Einsteiger geeignet. Alle Inhalte werden anhand von Stücken gelehrt, also alles andere als „trocken“ und theoretisch. Für 199 € bekommst du unter anderem folgende Inhalte:

  • Einfache Songs für erste schnelle Erfolgserlebnisse
  • Grundlagen und Spieltechniken
  • Akkorde, Begleitmuster, Rhythmen
  • Mit anderen Musikern zusammenspielen (z.B. in einer Band)
Zum Komplettkurs >>

„Der Pianoclub“ von Daniel Hunziker

Der Pianoclub von Daniel Hunziker (ausführlicher Test hier >>) ist ein ganzes Bundle an Klavierkursen zum Thema „Freies Klavierspielen“, der monatlich 27 € kostet (bei längerem Abo weniger). Du bekommst etliche Videos und viele verschiedene Lektionen Der Schwerpunkt liegt auf:

  • Songbegleitung
  • Piano Cover spielen
  • Improvisieren
Zum Pianoclub >>

Die Wahl des richtigen Instruments

Fürs Klavier lernen ist natürlich ein Instrument nötig. Die beste Wahl bei unbegrenztem Budget und ausreichend Platz im Zuhause ist ein Flügel. An die hervorragende Mechanik und den brillanten Klang eines Flügels kommen Klaviere und insbesondere Digitalpianos einfach nicht ran.

>> Hier erfährst du mehr über die Geschichte des Klaviers

Mittlerweile rate ich vielen Anfängern dazu, sich zunächst ein Digitalpiano zu kaufen. In den letzten Jahren hat sich die Technik sehr weiterentwickelt und E-Pianos sind zur sehr ernsten Alternative eines „echten“ Klavieres geworden.

Von Herstellern wie Yamaha gibt es auch Hybridpianos. Die Klaviere haben eine ganz normale Mechanik und einen ganz normalen Klang, können alternativ aber auch als E-Piano mit Kopfhörer betrieben werden.

  • Günstig in der Anschaffung
  • Leicht und deutlich einfacher zu transportieren
  • Üben mit Kopfhörern möglich: Nachbarn und Mitbewohner werden „geschont“
  • Kein Stimmen notwendig
Klavier Spielen Lernen - die ultimative Anleitung

Für knapp 1000 € bekommst du heutzutage ein sehr solides Digitalpiano. Meiner Erfahrung nach bietet Kawai die beste Mechanik und das natürlichste Spielgefühl, Yamaha den besten Klang und Roland baut die besten portablen Stagepianos.

Wenn du ein paar Jahre dabei bist oder weißt, dass dir wirklich sicher bist, dass es mit dem Klavier spielen sehr ernst meinst, kannst du dich nach einem akustischen Klavier umsehen. Am besten gehst du hierfür in ein Klavierhaus/Musikgeschäft in deinem Ort, lässt dich beraten und spielst die Instrumente Probe.

Geht auch ein Keyboard?

Ich werde immer wieder gefragt, ob auch ein Keyboard ausreicht. Oft steht noch eins auf dem Dachboden oder wurde auf dem Flohmarkt erstanden. Für die allerersten Schritte auf dem Klavier kann ein Keyboard ausreichen, aber ich empfehle wirklich allen, möglichst schnell auf ein vollwertiges Klavier oder Digitalpiano umzusteigen. Die allermeisten Keyboards haben keine 88 Tasten und/oder keine gewichteten Tasten, wodurch du dir möglicherweise eine völlig falsche Technik aneignest.

Wo bekomme ich Noten her?

Wenn du nicht ausschließlich nach Gehör spielen willst, benötigst du irgendwann Klaviernoten. Diese gibt es natürlich in Musikgeschäften oder bei Onlinehändlern wie Amazon.

Alternativ kannst du mittlerweile viele Noten auch online als PDF kaufen oder dir sogar kostenlos herunterladen.

Die besten Seiten für kostenlose Klaviernoten habe ich dir hier aufgelistet.

Die besten Seiten für Premium-Noten findest du hier.

Richtiges Üben – die halbe Miete

Du hast dich entschieden, was du lernen willst. Du hast dich für einen Lehrer oder einen Online-Kurs entschieden. Du hast ein Klavier zu Hause und bist motiviert und voller Tatendrang.

Damit du schnell Fortschritte machst, ist das richtige Üben ein entscheidender Faktor. Wenn du folgende 3 Tipps beachtest, wirst du effektiver üben als 80 % der Anderen (und zudem mehr Spaß dabei haben):

  • Du übst regelmäßig. Jeden Tag 15 Minuten ist besser als einmal in der Woche 2 Stunden.
  • Du übst konzentriert und vermeidest Ablenkungen
  • Du übst vor allem gezielt schwierige Stellen (mit richtigem Fingersatz und der richtigen Technik!) und bestimmte Fähigkeiten anstatt immer nur komplette Stücke

Interessante Beiträge zum Thema Üben und Klavier spielen lernen:
8 häufige Fehler beim Klavier üben, die deinen Fortschritt verlangsamen
4 Tipps für ein effizienteres Üben
Die 5 besten Hacks für schnelleren Fortschritt

Feiere deine Erfolge!

Auf dem Weg vom Anfänger zum beachtlichen Pianisten wirst du schnell Fortschritte erzielen, wenn du dranbleibst und regelmäßig übst. Stecke dir realistische Ziele und freue dich über das Erreichen.

Die Gefahr ist groß, auf der Jagd nach immer tolleren und schwierigeren Stücke deine Erfolge zu vergessen. Wenn du ein Stück gemeistert hast, an dem du wochenlang geübt hast, ist das ein echter Erfolg! Du darfst diesen dann auch feiern und das Stück vorspielen (vor Publikum, wenn du dich traust oder nur für dich 🙂 )

Klavier lernen ist etwas Wunderschönes und viele kleine Zwischenerfolge machen deine Reise besonders! Und das wichtigste: Sei nicht zu verbissen und habe möglichst viel Spaß beim Klavier spielen!


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klavier lernen, klavier spielen lernen


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  1. Danke für die Tipps, wie man Klavier spielen lernt. Mein Bruder hat sich Klavierspielen selber beigebracht und möchte sich einen Flügel kaufen. Und da habe ich auch richtig Lust bekommen, spielen zu lernen. Gut zu wissen, dass man jeden Tag mindestens 15 min üben sollte. Das merke ich mir!

  2. Bei meinen Eltern steht noch ein kleines Klavier herum, dass meine Mutter auch vor kurzem stimmen lassen hat. Nun klingt es wieder richtig gut und ich habe mir überlegt, ob ich mich da mal heranwage. Die empfohlene Herangehensweise finde ich hier übrigens sehr interessant. Ich habe mir bisher noch keine Gedanken gemacht, was ich genau lernen möchte. Ich werde mir den Tipp sehr zu Herzen nehmen, dass ich mich zu Beginn auf nicht so vieles gleichzeitig konzentriere. Ich werde vermutlich erstmal mit dem klassischen Klavierspielen befassen und dann schaue ich einfach weitern.

    1. Klassisch zu lernen ist immer ein guter Einstieg, um die Theorie und die technischen Grundlagen zu erlernen. Danach kann sich jeder weiter entscheiden, was der Schwerpunkt sein soll.

  3. Als absolute Anfängerin im Klavierspiel fand ich diesen Artikel äußerst hilfreich. Die Information über erschwingliche Digitalpianos und die Empfehlungen für bestimmte Marken sind genau das, wonach ich gesucht habe. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht unbedingt ein teures Klavier kaufen muss, um Klavier spielen zu lernen. Dieser Artikel hat mir einen klaren Fahrplan gegeben, wie ich meine Klavierreise beginnen kann, und ich freue mich darauf, mein erstes Digitalpiano auszusuchen.

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