Die 5 besten Piano-Hacks für schnelleren Fortschritt am Klavier


Kennst du Life Hacks? Das sind kleine Tricks, die dir das Leben leichter machen sollen. Zum Beispiel kannst du mit einem Strohhalm eine entlaufene Hoodie-Schnur einfädeln, ohne dass du deine Nerven verlierst. Oder Legofiguren als Halter für Aufladekabel verwenden… Mittlerweile gibt es sogar ganze Bücher voll von diesen Life Hacks.

In diesem Beitrag möchte ich dir meine 5 Lieblings-Piano-Hacks vorstellen, die dir das Klavierspielen leichter machen sollen. Denn dafür gibt es (noch) kein Buch.

Die 5 besten Piano-Hacks für schnelleren Fortschritt am Klavier

1. Schwierig zu merkende Teile abkleben

Bei diesem Hack klebst du die Teile in deinen Noten, die du dir schwer merken kannst, einfach mit einem Post-it ab. Das klingt vielleicht im ersten Moment etwas kontraintuitiv. Warum sollte ich das abkleben, was ich mir sowieso schon nicht merken kann?

Als ich diesen Tipp das erste Mal gehört habe, habe ich genauso gedacht. Ich habs aber einfach ausprobiert und siehe da – es hat funktioniert. Wenn du bei den schwierigen Passagen nicht mehr in die Noten schauen kannst, bist du gezwungen, sie auswendig zu lernen. Am Anfang darfst du ruhig noch ein paar Mal unter das Post-it schauen, aber versuch, dir die Passage schnellstmöglich zu merken. Wenn du sie dann kannst, wirst du merken, dass du sie deutlich schneller in die Finger bekommst.

Probier’s aus!

2. Schwere Passagen mit „falschem“ Rhythmus spielen

Dieser Tipp hilft dir dabei, schwierige Stellen schneller sauber und flüssig zu spielen. Immer wieder eine Härtetest sind bei mir schnelle Läufe wie in Chopins Fantaisie-Impromptu oder in Mozart-Sonaten. Damit du sie flüssig hinbekommst, kannst du sie mit verändertem Rhythmus üben.

Betone zuerst jede zweite Note und halte sie etwas länger. Dann wechsle die Betonung und spiele die erste, dritte, fünfte etc. Note der schwierigen Stelle etwas länger. Dann wechselst du auf Dreiergruppen und veränderst auch hier die Betonung. Versuche, dich mehr und mehr dem Originaltempo anzunähern.

Wenn du jetzt wieder zum normalen Rhythmus wechselst, wirst du feststellen, dass dir die Stelle vermutlich deutlich leichter fällt, obwohl du sie ja „falsch“ geübt hast.

3. Eine Hand „stummschalten“

Diese Technik ist besonders wirkungsvoll, wenn eine Hand an einer Stelle sehr „dominant ist“. Häufig ist die Melodie in der rechten Hand und die linke Hand wird beim Üben nur wenig beachtet. Wenn du mit der rechten Hand die Melodie „stummschaltest“, indem du nur ganz leicht die Tasten berührst, rückst du die Begleitung automatisch mehr in den Fokus.

Versuche, die Begleitung jetzt möglichst ausdrucksstark und gefühlvoll zu spielen. Wenn du anschließend mit der rechten Hand wieder normal spielst, wird sich deine Begleitung und damit die ganze Stelle viel besser anhört. Analog funktioniert dieser Hack natürlich auch mit der Melodie in der linken Hand.

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4. Am Schluss anfangen

Wenn du ein Stück vorträgst, welche Stellen bleiben bei deinen Zuhörern am meisten in Erinnerung? Richtig – die ersten paar Takte und der Schluss. Weil die meisten Pianisten neue Stücke von vorne lernen, sitzt der Beginn meistens schnell richtig gut. Der Schluss wird dagegen in der Regel seltener geübt.

Warum drehst du den Spieß nicht mal um und beginnst bei einem neuen Stück mit dem Schluss? Wechsle erst zu den ersten Takten, wenn das Ende so ist, dass du potenzielle Zuhörer damit richtig begeisterst.

5. Dein Klavierspiel aufnehmen

Das ist einer der besten und doch ungeliebtesten Tipps. Hörst du gerne Aufnahmen von deiner Stimme? Vermutlich nicht – und das hast du mit den allermeisten anderen Menschen gemeinsam. Genauso ungern hören die meisten Pianisten Aufnahmen ihres Klavierspiels. „Das hört sich ja schrecklich an!“, „So viele Fehler – furchtbar“ oder „Die rechte Hand ist ja viel zu laut“ – solche oder so ähnliche Gedanken schießen dir vielleicht durch den Kopf, wenn du Aufnahmen von dir hörst.

Eine Aufnahme ist aber eine der besten Möglichkeiten, um Stücke zu perfektionieren. Gerade weil du vermutlich überkritisch mit deiner Aufnahme bist, setzt du alles daran, das Stück noch besser zu üben und noch besser klingen zu lassen. So lange, bis du mit der Aufnahme einigermaßen zufrieden bist.

Mit Smartphones ist das Aufnehmen kein Problem. Wenn du ein E-Pianos besitzt, benutz doch die  eingebaute Aufnahmefunktion. Diese klingt meistens deutlich besser als eine Smartphone-Aufnahme.

Mehr zum Thema Aufnahme des eigenes Klavierspiels findest du hier.


Tags

Klavier, tipps, tricks, Üben


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  1. Toller Beitrag! Ich finde es wichtig die schwierigsten Passagen möglichst gleich von Anfang an zu üben, damit man die nicht immer als Hindernis im Hinterkopf hat, sondern sie bald gut kann. Dann fällt der Rest umso leichter!

    1. Danke ? erfordert zwar immer Disziplin, aber lohnt sich!

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