Das Roland FP30-X ist ein Digitalpiano für fortgeschrittene Ansprüche, das durch einen guten Funktionsumfang, eine sehr gute Tastatur und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Wie sich das E-Piano von Roland im Test schlägt, liest du hier.
Ich spiele gelegentlich bei Anlässen wie Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten Klavier und habe als Pianist/Keyboarder in Bands mehrmals im Jahr Auftritte.
Für diesen Anlass habe ich mir bisher immer Stage Pianos geliehen. Seit Ende 2022 bin ich endlich stolzer Besitzer eines eigenen Instruments und habe mich hier für das Roland FP-30 X entschieden.
Als portables Zweitinstrument mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, einem guten Spielgefühl und den wichtigsten Anschlüssen ist das E-Piano perfekt für mich.
Roland FP-30 X: Digitalpiano oder Stagepiano für Fortgeschrittene
Das Roland FP-30X ist ein kompaktes Digitalpiano, das sich sowohl an Einsteiger als auch an Spieler mit fortgeschrittenen Ansprüchen richtet. Es ist in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich und kostet zwischen 600 und 700 €.
Das Roland FP-30X lässt sich entweder als tragbares und transportables Stagepiano konfigurieren (mit Tasche, Ständer und externem Pedal) oder als E-Piano für Zuhause mit kompaktem, aber festem Gestell. Die passenden Produkte dazu sind der Digitalpiano-Ständer Roland KSC-70 und die Pedalleiste mit drei Pedalen Roland KPD-70. Für Gestell und Pedalleiste sind jeweils rund 100 € fällig.
Mit den kompakten Abmessungen und knapp unter 15 kg Gewicht lässt sich das Roland FP-30X sehr angenehm transportieren und auch schnell mal wieder beiseite räumen.
Im Lieferumfang enthalten ist beim Roland FP-30X das Netzteil, ein Notenhalter, eine Anleitung und das DP-2 Sustain-Pedal. Von dem mitgelieferten Pedal würde ich absolut abraten und auf jeden Fall ein anderes Pedal bestellen (wenn du nicht ohnehin die feste Pedalleiste für zu Hause wählst).
Das Design des Roland FP-30X ist schlicht, aber schick und fügt sich in viele Wohnumgebungen problemlos ein.
Spielgefühl und Bedienung beim Roland FP-30X
Im Roland FP-30X ist die sogenannte PHA-4 Standard Tastatur eingebaut. Dabei handelt es sich um eine Eigenentwicklung von Roland in der vierten Generation. PHA steht für Progressive Hammer Action und soll ein Spielgefühl vermitteln, das einem akustischen Klavier möglichst nahekommt.
Die Ivory-Feel-Oberfläche fühlt sich sehr angenehm an und auch der Anschlag ist wirklich gut. Das Gegengewicht der Tasten ist angenehm und die Konstruktion der Tasten ermöglicht ein gutes dynamisches Spiel.
Die Anschlagsempfindlichkeit der 88 gewichteten Tasten lässt sich übrigens in fünf Stufen einstellen und so an deine Vorlieben anpassen.
Besonders angenehm: Die Tasten sind relativ leise, bei den Vorgängertastaturen von Roland war ein etwas lauteres Klappern zu hören.
Für die Preisklasse sind die Tastatur und das Spielgefühl wirklich exzellent und ein Hauptgrund, warum ich mich für dieses Instrument entschieden habe.
Übrigens ist dieselbe PHA-4-Klaviatur auch beim größeren und fast doppelt so teurem Modell Roland FP-60X eingebaut.
Bedienung etwas umständlich, App bietet mehr Komfort
Die Grundfunktionen lassen sich beim Roland FP-30X sehr einfach bedienen. Lauter, leiser, Metronom, Aufnahme – all diese Funktionen sind mit einem Tastendruck erreichbar.
Erweiterte Funktionen sind aber nicht so einfach zu konfigurieren. Wie in dieser Preisklasse üblich hat das Roland FP-30X kein Display. Du siehst also nicht, welchen Sound du gerade ausgewählt hast. Erweiterte Funktionen können betätigt werden, indem du gleichzeitig eine der Funktionstasten und eine Klaviertaste drückst. Um beispielsweise einen anderen Pianoklang einzustellen, musst du die Taste Piano gleichzeitig mit einer der Klaviertasten drücken.
Die genaue Zuordnung steht im Handbuch und das Auswählen der Instrumente kann anfangs wirklich viel Zeit kosten.
Auch das Transponieren und andere Funktionen werden über Tastenkombinationen geregelt. Hier ist positiv, dass über den Tasten steht, welche Funktion sich dahinter verbirgt. Du siehst zum Beispiel sofort, dass du mit gleichzeitigem Drücken von Function + der Taste D4 um zwei Halbtöne nach oben transponierst.
Etwas komfortabler geht das Einstellen und Konfigurieren des Digitalpianos mit der mitgelieferten App. „Piano Every Day“ heißt die App von Roland, mit der du Sounds, Metronom, Transponierung bequem direkt in der App einstellst. Dazu ist eine Bluetooth-Verbindung notwendig, die aber mit wenigen Klicks eingerichtet ist.
So ist der Klang beim Roland FP-30X
Neben dem Spielgefühl gehört der Klang zu den wichtigsten Eigenschaften eines Digitalpianos. Ausgestattet ist das Roland FP-30X mit zwei 11-Watt-Lautsprechern, die für das Musizieren im heimischen Wohnzimmer locker ausreichen. Auch für das Spielen bei Veranstaltungen in nicht zu großen Räumen (Gasthaus, Standesamtsaal) haben mir die Lautsprecher immer ausgereicht.
Der Klang ist für die kompakte Bauweise wirklich sehr gut, die Tiefen klingen satt und auch die Höhen kommen gut durch. Für die meisten dürfte der Klang beim Roland FP-30X völlig ausreichend sein. Wer einen besseren Lautsprechersound will, greift am besten zum Roland FP-60X.
Wie alle E-Pianos klingt auch das Roland FP-30X am besten mit einem hochwertigen Kopfhörer wie dem Beyerdynamic DT 770 Pro.
Preis: € 145,00
Insgesamt ermöglicht das Piano eine Polyphonie von 256 Stimmen und es stehen beim FP-30X 56 Sounds zur Verfügung, im Vordergrund stehen selbstverständlich die Akustikpianoklänge. Mit dem Standardsound bin ich recht zufrieden und auch die Digital- und Synthiesounds habe ich gelegentlich verwendet. Neben 12 Klaviersounds bietet das Roland FP-30X 20 E-Pianos und Orgeln sowie 24 weitere Instrumente wie Gitarre, Streichersounds, Chorklänge und andere mehr.
Mein Kawai CN42, das ich in meinem Wohnzimmer fest stehen habe, bietet deutlich mehr Sounds, aber ich verwende ehrlicherweise zu 99 % auch nur das Standard-Klavier.
Ausstattung beim Roland FP-30X
Alle wichtigen Anschlüsse vorhanden
Das Roland FP-30 X besitzt sogar zwei (Stereo)-Kopfhöreranschlüssel, die sich auf der Vorderseite befinden. Neben der 6,3-mm-Buchse für Studiokopfhörer besitzt das Instrument auch eine Miniklinke mit 3,5 mm, in denen du Kopfhörer für Smartphone oder MP3-Player einstecken kannst.
Da viele überhaupt keine Kopfhörer mit Kabel mehr haben, sondern nur noch Bluetooth-Kopfhörer, besitzt das FP-30X auch Bluetooth-Audio. Du kannst also problemlos AirPods, Bose QC 45 und Co. mit dem Digitalpiano koppeln. Für einen optimalen Klang empfehle ich aber unbedingt professionelle Studiokopfhörer.
Die restlichen Anschlüsse für Audio und Konnektivität befinden sich beim Roland FP-30X auf der Rückseite.
- Stromanschluss für das Netzkabel
- Pedal-1-Buchse für handelsübliche Pedale mit 6,3-mm-Stecker
- Pedal 2-Buchse für die Roland KPD-70-Pedaleinheit mit drei Pedalen
- USB-A-Port für USB-Sticks zum Aufnehmen von Audios auf einem USB-Stick
- USB-B-Port für den Anschluss an Computer, Smartphone oder Tablet, z.B. via MIDI
- Stereo-Ausgänge, um dein Digitalpiano an externe Lautsprecher oder einen Verstärker anzuschließen (6,3 mm Klinke)
Wie bereits erwähnt, hat das Roland FP-30X eine Bluetooth-Schnittstelle.
Nicht nur deine Kopfhörer kannst du mit dem digitalen Klavier verbinden, sondern auch dein Smartphone oder Tablet. Das bringt dir weitere Möglichkeiten:
- Verbinden mit flowkey oder skoove zum einfachen interaktiven Klavierlernen
- Streamen von Begleitmusik auf die Lautsprecher/Kopfhörer, zu der du dann dazu spielen kannst
- Kabelloses Verbinden mit Musikproduktions-Apps wie GarageBand oder Roland Zenbeats
Viele Modi und Einstellungsmöglichkeiten
Die Tastatur kannst du beim Roland FP-30X sehr vielfältig konfigurieren. Der Split-Modus unterteilt die Klaviatur in zwei Abschnitte mit separatem Sound. Beim Dual-Modus kannst du zwei Sounds übereinander lagern (z.B. Streicher mit Klavier oder Synthie mit Bass). Beim Twin Piano können Schüler und Lehrerin bei den gleichen Tonhöhen zusammenspielen. Bei mir damals zum Beispiel hat meine Lehrerin immer zwei Oktaven über mir dazu gespielt, was sich etwas komisch angehört hat.
Wichtig im Zusammenspiel mit anderen Musikern ist die Transponierungs- und Tuningfunktion. Per Klick veränderst du die klingende Tonart oder auch die Tonhöhe der gesamten Tastatur.
Ein integriertes Metronom hilft dir beim Üben und die Aufnahmefunktion ermöglicht dir das Kontrollieren deines Spiels. Warum ich das Aufnehmen so wichtig finde, liest du hier.
Zubehör für das Roland FP-30X
Wenn du das Roland FP-30X bestellst, erhältst du standardmäßig nur den Körper, also die Tastatur mit integriertem Lautsprecher. Wenn du das Digitalpiano nur zu Hause verwenden willst, empfiehlt sich der standardmäßige Unterbau KSC-70 mit Pedalleiste KPD-70.
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Fun Generation Universal StandLeider ist das mitgelieferte Pedal kein wirkliches Pedal, sondern ein Kunststofftaster, der kein wirklich gutes Pedalspiel ermöglicht.
Ich kann hier aus eigener Erfahrung das M-Audio SP-2 Sustainpedal empfehlen, das sich sowohl für ein E-Piano als auch für ein Keyboard eignet.
Bei den Kopfhörern empfehle ich entweder die beyerdynamic DT 770 PRO mit exzellenter Klangqualität oder für Preisbewusste die Roland RH-5-Kopfhörer.
Fazit: Gutes E-Piano für Fortgeschrittene mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Roland FP30-X ist ein kompaktes und äußerst preiswertes Digitalpiano, das sich sowohl als stationäres Instrument für zu Hause als auch als portable Stagepiano super eignet.
Der Klavierklang und die Tastatur sind sehr gut, in der Preisklasse sogar konkurrenzlos gut.
Der Funktionsumfang wie auch die Anschlüsse lassen für die meisten keine Wünsche übrig, im Vergleich zum Vorgängermodell FP-30 wurde noch mal nachgebessert.
Etwas Kritik habe ich an der Bedienung mit den wenigen Tasten ohne Display, aber für die Preisklasse absolut in Ordnung.
Wer ein gutes Instrument für unterwegs oder zu Hause sucht und nicht zu viel Geld ausgeben will, ist mit dem Roland FP-30X sehr gut beraten.