Die meisten Popsongs werden von E-Gitarre, Schlagzeug und E-Bass geprägt. Aber auch das Klavier hat vielen Songs seinen Stempel aufgedrückt. Viele Hits verdanken ihren Erfolg ihrer eingängigen Klavierstimme oder einem genialen Intro. Meine Top 10 Piano-Songs aus den Charts aus fünf Jahrzehnten erfährst du in diesem Beitrag.
In dieser Liste findest du moderne Klavierstücke ebenso wie absolute Evergreens, die aber nichts von ihrem Glanz verloren haben. Darüber hinaus erkläre ich dir, wo du Klaviernoten für die Popsongs herbekommst (oder wie du nie wieder Noten für die Klavier-Lieder brauchst).
Die Songs aus der Liste waren in fünf Jahrzehnten in den deutschen Charts und für alle bekommst du sowohl Profi-Klaviernoten, wo du brillieren kannst als auch einfache Klaviernoten, die aber dennoch super klingen.
Imagine – John Lennon
„Imagine“ von John Lennon ist einer der erfolgreichsten Songs aller Zeiten. Neben dem Text über eine Vision von einer Gesellschaft, die absolut frei von Religion, nationalen Grenzen und Krieg ist, ist das eingängige Klavierintro einer der Gründe für die zeitlose Beliebtheit des Songs.
Egal, ob du selbst singen willst, jemanden am Klavier begleiten willst oder ein Klaviercover spielst – Imagine ist ein Stück, das in deinem Piano-Repertoire nicht fehlen darf.
Mad World – Tears for Fears
Der Frontmann von Tears for Fears Roland Orzabal versuchte mit diesem Song seine Kindheit und das schwierige Verhältnis zu seinem Vater aufzuarbeiten. Heraus kommt eine der schönsten traurigen Balladen, die sehr von dem charakteristischen Klavierriff getragen wird.
Der Song wurde häufig gecovert, fast 20 Jahre nach dem ursprünglichen Erscheinen erreichten Gary Jules und Michael Andrews wieder Spitzenplätze in den Charts.
Der absolut zeitlose Song ist sehr einfach auf dem Klavier zu spielen und funktioniert als Solo ebenso gut wie als Duett.
Tipp: Alle Grundlagen zum freien Spielen von Popsongs lernst du im Klavierkurs Piano-Komplete von Thomas Forschbach
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Someone Like You – Adele
Ein paar gebrochene Klavierakkorde und eine großartige Stimme, die gefühlvoll und zugleich voller Power singt – mehr braucht es häufig nicht für einen Song, der absolut unter die Haut geht.
Zum Begleiten ist der Song von den reinen Noten relativ dankbar: 4 Akkorde, die immer in ähnlicher Weise gespielt werden. Das Geheimnis liegt in einem gefühlvollen Spiel und darin, die richtige Lautstärke für rechte und linke Hand zu finden.
=> Meinen Beitrag zu den wichtigsten Akkorden und dem richtigen Fingersatz dazu findest du hier
Ich bin ein großer Fan von Tomplay, wo du interaktive Noten von „Someone like you“ und vielen anderen Songs findest. Meinen ausführlichen Tomplay-Test liest du hier >>
A Thousand Miles – Vanessa Carlton
Dieser Song aus dem Jahr 2002 wird von einem schönen Pianomotiv getragen, das den Song einleitet. Es gehört zweifelsfrei zu den charakteristischsten und bekanntesten Piano-Intros der Popmusik. Der Klang wird zwischendurch sehr orchestral, aber immer wieder kommt auch das Klavier durch und beendet auch den Song.
„A Thousand Miles“ von Vanessa Carlton funktioniert wunderbar auch nur mit dem Klavier (bzw. mit Klavier und Gesang). Aufgrund des hohen Tempos und der Tonart (H-Dur) ist der Song eher für Fortgeschrittene geeignet.
All of Me – John Legend
„All of Me“ ist eine wunderschöne Piano-Ballade, die ausschließlich mit Klavier und Gesang auskommt. Genau das macht aber diesen Song so unglaublich gefühlvoll und romantisch (meine Top romantischen Songs findest du hier).
Mittlerweile ist „All of Me“ auch einer der meist gewünschten Songs bei Hochzeiten geworden und macht damit „Hallelujah“ von Leaonard Cohen ernsthaft Konkurrenz.
Zu spielen ist „All of Me“ relativ einfach. Wichtig ist, dass du den charakteristischen Rhythmus mit den punktierten Noten präzise umsetzt. Wenn du den Song draufhast, kannst du entweder dich selbst oder einen Sänger/eine Sängerin begleiten und nicht nur auf Hochzeiten damit punkten.
Eine gute Anleitung zur Begleitung dieses Songs findest du hier.
Hier beschreibe ich, wie du an die Noten von „All of Me“ kommst.
The Scientist – Coldplay
Chris Martin berichtet, dass er während der Arbeit zu einem Album ein bisschen am Klavier improvisierte und so auf das bekannte Riff von „The Scientist“ kam – einer der besten Songs der britischen Gute-Laune-Band.
Am Anfang des Songs sind nur Klavier und Gesang zu hören, später kommen nach und nach andere Instrumente hinzu, das Klavierriff bleibt aber immer der wichtigste Bestandteil des Songs.
Der Klavierpart von „The Scientist“ besteht aus wiederholt angeschlagenen Akkorden. In der Originalversion sind die Dreiklänge nicht ganz so einfach zu greifen, es gibt jedoch auch viele etwas entschärfte Anfängerversionen.
„The Scientist“ ist einer der Songs, die auch nur mit Klavier und Gesang sehr schön klingen und in deinem Repertoire nicht fehlen dürfen.
Havana – Camila Cabello
„Havana“ ist aus dem Jahr 2017 und damit der neueste Song in dieser Liste. Mit dem lateinamerikanischen Rhythmus und einem tollen Klavierriff hat der Song international in vielen Ländern die Spitze der Charts erreicht.
Durch den ganzen Song zieht sich die Akkordfolge Gm – Es – D7. Der markante Rhythmus muss sehr exakt gespielt werden, was den Pianopart nicht ganz einfach zu spielen macht. Dafür kannst du mit dem coolen Song bestimmt deine Zuhörer begeistern und ihnen zeigen, dass du neben „Für Elise“ auch moderne Klavierstücke drauf hast.
Apologize – OneRepublic
Einer der schönsten Popsongs mit Klavierbegleitung aus den 2000ern ist „Apologize“ von One Republic. Die von Timbaland etwas überarbeitete Version von 2007 eroberte international die Charts. In Deutschland wurde der Song vor allem als Titeltrack von „Keinohrhasen“ bekannt. Mit dem markanten Piano-Intro und der gefühlvollen Stimme von Ryan Tedder geht „Apologize“ echt unter die Haut.
„Apologize“ ist ein typischer 4-Akkorde-Song und relativ leicht am Piano zu spielen.
I Don’t Like Mondays – Boomtown Rats
Ein verspieltes Glissando gefolgt von einem markanten Basston, anschließend asiatisch anmutende Akkorde machen bereits die ersten Sekunden von „I Don’t Like Mondays“ sehr aufregend.
Der Sänger der Boomtown Rats, Bob Geldof, wurde für den Song von einem 16-jährigen Mädchen in den USA inspiriert. Auf die Frage, warum es in San Diego im Jahr 1979 auf Personal und Schüler ihrer Schule schoss, antwortete sie „I don’t like Mondays“.
Der Song ist ein echter Ohrwurm und die Hymne für alle Montagshasser. Der Klavierpart für diese Rockballade ist alles andere als leicht. Wenn du ihn meisterst, kannst auf jeden Fall Eindruck schinden.
Piano Man – Billy Joel
In dieser Liste darf natürlich ein Song nicht fehlen: „Piano Man“ von Billy Joel. Mit dieser Ballade im 6/8-Takt hatte der US-Sänger seinen kommerziellen Durchbruch und bekam den Spitznamen „Piano Man“.
Der Song fängt relativ verspielt und jazzig an, bevor die Mundharmonika und die Strophen mit walzerartigen Akkorden begleitet werden. Zwischen den Phrasen gibt es immer wieder kleine Piano-Soli und Zwischenspiele, die den Song besonders ausdrucksstark machen.
Die Klavierstimme ist mittelschwer zu spielen und besonders die Soli und das Intro erfordern etwas Übung. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, den Song zu meistern und zum Besten geben zu können.
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Sehr attraktiv finde ich auch das Flatrate-Angebot von Oktav, das ich hier ausführlich getestet habe.
Meine Komplettübersicht für kostenlose Klaviernoten findest du hier.
Welches sind deine Lieblings-Popsongs am Klavier? Verrate mir deine Favoriten in einem Kommentar 🙂
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