Die allermeisten Popsongs sind von der Harmonik her relativ einfach aufgebaut. Warum dir 4 Akkorde genügen, um eine Vielzahl von Popsongs zu spielen, erfährst du in diesem Artikel.
Viele Pop- und Rocksongs haben eines gemeinsam: Sie besitzen feste Akkordfolgen, mit denen die Melodie begleitet wird. Während bei klassischer Musik der Akkord häufig auf jedem Ton wechselt, bleibt dieser bei Popsongs meistens für einen halben oder ganzen Takt der gleiche.
Es gibt sogar sehr viele Songs, bei denen die Akkorde ganz regelmäßig wechseln, was das Begleiten für dich besonders einfach macht.
Die wohl häufigste Akkordfolge bei Pop- und Rocksongs ist:
I – V – VI – IV
Bei C-Dur sind das die Akkorde
C – G – Am – F
Einige Songs beginnen nicht mit der ersten Stufe, sondern mit einer der anderen Stufen, die Akkordfolge bleibt aber gleich. Beispielsweise beginnt „Despacito“ von Luis Fonsi mit der sechsten Stufe h-moll, danach kommen die Akkorde G-Dur, D-Dur und A-Dur.
Wenn du diese Akkordfolge beherrscht, kannst du eine riesige Anzahl von Pop- und Rocksongs begleiten.
Eine Auswahl an Songs mit der I – V – VI – IV Progression findest du hier.
Wenn du mir immer noch nicht glaubst, dass so viele Songs die gleichen Akkordfolgen verwenden, hör dir „4 Chords“ von Axis of Awesome an:
Die Band hat nicht weniger als 72 (!!) Songs bzw. deren Refrains aneinander gereiht und durchgängig die besprochene Akkordfolge verwendet.
Übe diese Akkordfolge
Versuche, die Akkordfolge I – V – VI – IV in die Finger zu bekommen. Fang am besten mit C-Dur an und spiele die entsprechenden Akkorde in verschiedenen Lagen.
Wenn du dann Popsongs mit der linken Hand begleiten willst, trainiere die Akkordfolge so zu spielen, dass du möglichst wenig springen musst.
Wenn du diese Akkordfolge in C-Dur beherrscht, versuche sie in anderen Tonarten. Im Idealfall kannst du sie in jeder Tonart spielen – dafür ist wahrscheinlich einiges an Übung erforderlich. Vielleicht nimmst du dir einfach vor, am Beginn von jedem Klavierüben diese Akkordfolge in drei zufälligen Tonarten zu spielen.
Von Akkorden zu Pattern
Wenn du die Akkorde dann langsam verinnerlicht hast und ohne viel nachzudenken spielen kannst, wird es Zeit für etwas Pepp in deiner Begleitung.
Versuche, die Akkorde gebrochen zu spielen und etwas Rhythmus reinzubringen. Hier siehst du ein Beispiel, wie du „Despacito“ mit gebrochenen rhythmischen Akkorden begleiten kannst:
Für viele verschiedene Beispiele von Begleitmustern sind Hefte wie „Top Charts Gold“ perfekt. (-> Zum Test der Ausgabe 12 kommst du hier)
Wenn du ein paar Begleitmuster kennst, wird es dir immer leichter fallen, diese etwas abzuwandeln oder eigene zu „erfinden“.
Und mit etwas Üben bist du dann soweit, dass du Popsongs, die das I – V- VI- IV-Schema besitzen, nach Gehör und ohne Noten begleiten zu können.
Mit den 4 Akkorden improvisieren
Diese 4 Akkorde eignen sich auch hervorragend, um darüber zu improvisieren. Mit den Akkorden legst du die Basis für eine schöne Harmonie, was den Rest angeht, sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Wie das in etwa aussehen kann, erklärt Franz Titscher (der unter anderem einen hervorragenden Online-Klavierkurs anbietet) hier sehr ausführlich und für absolute Anfänger geeignet:
Und nun – ab an die Tasten. Schnapp dir einen 4-Akkorde-Song deiner Wahl und versuche, die Akkordverbindungen in die Finger zu bekommen. Oder such dir einen Onlinekurs aus und lerne mit Anleitung. Am wichtigsten ist hier wie bei vielen Fähigkeiten das regelmäßige Üben.
Wie du den richtigen Fingersatz bei Akkorden lernst, findest du hier.
Übst du gerne frei und mit Akkorden? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar 🙂
sehr gut, danke!