Die Basis für eine Begleitung am Klavier sind Akkorde. Welchen grundlegenden Akkorde du lernen solltest und welchen Fingersatz du für die Akkorde am besten nimmst, erfährst du in diesem Beitrag. Am Ende findest du eine PDF mit allen Klavier-Akkorden und Fingersatz zum herunterladen.
Warum du Klavier-Akkorde lernen solltest
Für das Begleiten von Songs nach Akkordsymbolen oder für das freie Spielen ist das Beherrschen der Klavier-Akkorde eine absolute Grundvoraussetzung.
Mit der Kenntnis von Klavier-Akkorden sind Lead Sheets mit Akkord-Symbolen kein Problem für dich.
Auch aus Songtexten mit Akkorden, zum Beispiel aus Ultimate Guitar, kannst du dann frei begleiten.
Das beste Buch zum Lernen von Akkorden finde ich „Klavier Akkorde Schritt für Schritt“ – hier lernst du all die nötigen Grundlagen und kannst sämtliche Akkorde immer nachschlagen.
Wenn du lieber mit Videos lernst, empfehle ich dir den Pianoclub von Daniel Hunziker.
Was sind die wichtigsten Klavier-Akkorde?
Am Anfang bist du mit den Dur- und Moll-Akkorden aller Tonarten gut aufgehoben. Das sind, wenn man die enharmonischen Verwechslungen (z.B. Dis entspricht Es, Ces entspricht H) außer Acht lässt, insgesamt 12 Tonarten.
Wenn du von den 12 Tonarten jeweils den Dur- und Mollakkord in allen drei Stellungen bzw. Umkehrungen beherrscht, ist das eine sehr gute Basis.
Der nächste Schritt sind dann fortgeschrittene Akkorde wie Septakkorde, verminderte und übermäßige Akkorde oder Akkorde mit weiteren hinzugefügten Tönen.
Welche Akkorde gut zusammenpassen, findest du in diesem Beitrag.
Die Grundlagen eines guten Fingersatzes
Ein „guter“ Fingersatz ist ein häufig unterschätzter Faktor für das effiziente Meistern von Klavierstücken. Das trifft auch auf Akkorde zu. Da Akkorde häufig wiederkehrende Elemente sind, lohnt es sich auf jeden Fall, wenn du die Fingersätze von Akkorden verinnerlichst.
Mehr darüber, wie du dir einen guten Fingersatz für Stücke erarbeitest, kannst du in meinem Fingersatz-Beitrag nachlesen.
Fingersatz-Basics
Der Fingersatz wird mit Ziffern von 1 -5 angegeben. Diese Ziffern geben an, mit welchem Finger du die Taste drückst.
- 1 steht für den Daumen
- 2 für den Zeigefinger
- 3 für den Mittelfinger
- 4 für den Ringfinger
- 5 für den kleinen Finger
Diese Ziffern gelten für beide Hände, der linke Daumen hat also wie der rechte Daumen eine 1, die Ziffer 2 steht für den linke und rechten Zeigefinger usw.
Prinzipiell hat ein guter Fingersatz das Ziel, ein effizientes und lockeres Spiel ohne viele Bewegungen zu ermöglichen. Damit sich dein „Fingergedächtnis“ entwickelt und du die Bewegungen verinnerlichst, solltest du deinen gewählten Fingersatz notieren und immer den gleichen Fingersatz wählen.
Diesen Fingersatz solltest du für Akkorde wählen
Auch bei Akkorden solltest du eine möglichst entspannte Handposition anstreben. Beim Wechsel zwischen verschiedenen Akkorden und bei generellen Bewegungen wählst du den Fingersatz so, dass du deine Finger möglichst wenig bewegen musst.
In den folgenden Grundlagen gehen wir nur auf Dur- und Moll-Akkorde mit drei Tönen ein, erweiterte Akkorde wie verminderte Akkorde oder vierstimmige Akkorde wie Septakkorde lassen wir mal außen vor. Wenn du die Grundlagen der Akkord-Fingersätze beherrscht und die Bewegungen der Basisakkorde verinnerlicht hast, werden dir auch diese nicht mehr schwer fallen zu spielen.
Fingersatz für Akkorde: Die Basics
Für Akkorde in der Grundstellung, wie zum Beispiel den C-Dur-Akkord mit C-E-G ist in der rechten Hand der Fingersatz 1-3-5 empfehlenswert, für die linke entsprechend spiegelverkehrt, also 5-3-1.
Je nach den folgenden Tönen kann der Akkord in der Grundstellung auch mit 1-2-4 gespielt werden, um den Übergang zu erleichtern.
Ein paar Grundlagen zur Anatomie der Finger helfen dir, auch für komplexere Akkorde einen sinnvollen Fingersatz wählen.
- Der Zeigefinger kann sich einfacher und weiter vom Mittelfinger entfernen als der Ringfinger
- Der Daumen und der Zeigefinger lassen sich am weitesten voneinander entfernen
- Wenn du zwei Finger auseinanderbewegst, rotieren die Finger auf der anderen Seite von der Klaviatur weg, z.B. lässt ein weiter Abstand zwischen 1 und 2 den kleinen Finger von den Tasten wegrotieren
Am einfachsten ist es immer, wenn du die Position wählst, die sich für dich am entspanntesten anfühlt und dich nicht verkrampfen lässt. Bei manchen fortgeschrittenen Stücken mit vollgriffigen Akkorden lässt es sich teilweise nicht vermeiden, sich zu verrenken, aber es sollte wenn es geht vermieden werden.
Der nächste Schritt: Frei Klavier spielen lernen mit Akkorden
Wenn du die Akkorde beherrscht und die Fingersätze draufhast, hast du die Grundlage um frei mit Akkorden Klavier spielen zu können.
Diese Fähigkeiten kannst du dann autodidaktisch mit Büchern, bei einem Klavierlehrer oder bei einem Online-Kurs wie dem Pianoclub oder verschiedenen kostenlosen Klavierkursen.
Kostenloses PDF: Die 24 wichtigsten Akkorde mit Fingersatz
Mein kostenloses PDF mit den Fingersätzen zu den 24 wichtigsten Klavier-Akkorden für beide Hände erhältst du hier zum kostenlosen Download als Ergänzung und Übehilfe.
Sehr gut und sehr nutzerfreundlich zusammengefasst!
Vielen Dank 🙂
Wie kann man an der Fingersatz-Notation erkennen, auf welche Hand sich die jeweilige Ziffer bezieht?
An sich nicht, aber der Bassschlüssel wird in der Regel mit der linken Hand gespielt und der Violinschlüssel mit der rechten. Wenn das nicht der Fall ist, ist das in den Noten explizit angegeben (m.d. für rechte Hand und m.s. für linke Hand)
Herzlichen Dank für die blitzschnelle Antwort! Mein Problem ist, dass sich schnelle Läufe zuweilen über Bass- und Violinschlüssel erstrecken und schon im Bass-Schlüssel den Einsatz auch der rechten Hand erfordern, wie umgekehrt im Violinschlüssel den Einsatz auch der linken. Das scheint mir klar zu sein, wenn in einem Lauf für 2 Noten im SekundenIntervall jeweils die 1 als Fingersatz angegeben wird, denn es kann ja wohl kaum der gleiche Daumen gemeint sein! Im übrigen scheint mir manchmal zu gelten, dass die Ziffern für die linke Hand unter der betr. Note steht, für die rechte Hand über der betr. Note. Das scheint aber dann nicht zu gelten, wenn die Ziffer für Sopran über und für Alt unter der betr. N0ote steht, beide Stimmen im Violinschlüssel. Genau dasselbe kommt im Bass-Schlüssel vor, wo Tenor und Bass manchmal mit einer Hand (der linken) gespielt werden soll, manchmal aber auch mit beiden Händen.
Vielen Dank
Vielen Dank für die Übersicht. Das hilft mir als Anfängerin sehr.