Wie du dir Zeit zum Klavier üben schaffst


Schon wieder ist eine Woche vergangen und die Klavierstunde steht vor der Tür. Dieses Mal wollte ich doch wirklich mehr üben…aber mein Bruder hatte Geburtstag. Und außerdem war es doch so schönes Wetter, da kann man doch nicht drinnen sitzen und Klavier üben. Ich bin mir sicher, auch du kennst die Situation, dass du lange nicht so viel Klavier geübt hast, wie du dir vorgenommen hast. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Üben zu einer echten Routine machst.

Wie du dir Zeit zum Klavier üben schaffst

Zeit ist die einzige Ressource, die total gerecht verteilt ist. Bill Gates hat genauso 24 Stunden am Tag zur Verfügung wie ein Hartz-4-Empfänger. Der Satz „Ich habe keine Zeit zum Üben“ ist also streng genommen schon einmal nicht richtig. Schon besser wäre die Aussage „Ich nehme mir aktuell keine Zeit“. Wenn du nicht so viel übst, wie du gerne würdest, dann musst du einfach nur deine Prioritäten ändern und dir Zeit nehmen ;-).

„Du redest dich ja leicht, ich bin verheiratet, habe 2 Kinder, einen Job, in dem ich 50 Stunden pro Woche arbeite und will auch noch Sport machen“. Solche Aussagen höre ich sehr häufig, wenn es um Zeitmanagement und Zeit nehmen geht. Aber kennst du auch Personen, deren Tag scheinbar mehr Stunden als deiner hat? Sie haben Familie, Beruf, engagieren sich ehrenamtlich und haben auch noch Zeit für ihre Hobbies. Wahrscheinlich sind diese Personen einfach nur exzellente Zeitmanager. Und wenn du dir auch mehr Zeit zum Üben verschaffen willst, führt der Weg an einem guten Zeitmanagement nicht vorbei.

Eliminiere Zeitfresser

Dein Tag hat also 24 Stunden. Vielleicht verbringst du einen Großteil davon mit Schlafen und Arbeiten. Dann bleibt dir aber immer noch genug Zeit übrig, um eine Übesession am Klavier unterzubringen. Mein erster Tipp an dich ist: Halte Ausschau nach Zeitfressern und eliminier die, so gut es geht (und so gut du auch willst 😉 ).

Typische Beispiele für Zeitfresser sind

  • Das ständige Durchscrollen des Facebook-Feeds. Es gibt Apps, die messen die Zeit, die du damit verbringst. Du wirst schockiert sein!
  • Ein ständiges Mail-Checken. Ganz ehrlich: Geht die Welt unter, wenn du eine Mail nicht innerhalb einer Stunde beantwortest? Probiers mal mit nur einmal am Tag und sieh dir „Zero Inbox“ an
  • Häufiges Einkaufen. Bei einem einfachen Einkauf im Supermarkt sind gleich 30 Minuten dahin, selbst wenn du nur Kleinigkeiten besorgst. Mach dir am besten eine Liste und einen Großeinkauf pro Woche.
  • TV, Netflix und Co. Wie viele Stunden am Tag verbringst du vor der Mattscheibe? Es spricht nichts gegen einen Film oder eine Serie als Entspannung, aber muss es wirklich so viel jeden Tag sein?

Wenn du dir deinen Tag mal ansiehst, entdeckst du bestimmt einige weitere Zeitfresser. Du solltest es nicht übertreiben, denn Nichtstun oder ein paar unproduktive Minuten können unglaublich gut tun! Aber viele Minuten deiner Zeitfresser könntest du durch Klavier Üben ersetzen und musst dafür keine anderen Tätigkeiten dafür „opfern“.

Du wirst erstaunt sein, wie viel Zeit du auf einmal fürs Üben haben könntest.

Block dir die Zeit im Kalender

Der Frisörtermin steht seit Wochen in deinem Kalender, ebenso der Arzttermin und das wöchentliche Fußballtraining. Wie wärs, wenn du dir deine Klavier-Übungseinheiten auch fest blockst und in deinen Kalender schreibst? Wenn du deinen Kalender dann wirklich ernst nimmst, ist es dann nicht mehr so leicht, in dieser Zeit mit einer Freundin einen Kaffee trinken zu gehen oder doch noch eine Game of Thrones-Folge anzusehen.

Wie du dir Zeit zum Klavier üben schaffst

Überleg dir auch, zu welcher Tageszeit du das Üben am besten unterbringen kannst. Vielleicht geht es bei dir morgens am besten, wo sonst noch nicht viele Termine anstehen. Stehe dazu „einfach“ 20 Minuten früher auf und nutz die zusätzliche Zeit am Klavier. Gleichzeitig gehst im Optimalfall 20 Minuten früher ins Bett. Sind wir mal ehrlich: Wie viele wichtige und dringende Dinge machst du nach 22 Uhr? Oder vielleicht ist bei dir die Zeit gleich nach der Arbeit, Uni oder Schule am besten geeignet. Oder vor dem Bett gehen, wenn alles ruhig ist.

Mach das Üben zur Gewohnheit

Wir Menschen sind starke Gewohnheitstiere. Das hat auch seinen Grund: Gewohnheiten sparen Energie, Routinetätigkeiten benötigen deutlich weniger Energie. Vor einigen Tausend Jahren war das noch überlebensnotwendig. Mangelnde „Energieversorgung“ ist zumindest bei uns meistens ein Problem, aber unser Körper hält noch am Energiesparmodus fest. Gewohnheiten wie Zähne putzen, Duschen oder dich anziehen machst du ganz automatisch und ohne viel nachzudenken – das ist zu einer Gewohnheit geworden. Bestimmt hast du auch viele andere Gewohnheiten wie eine Tasse Kaffee am Morgen, einen kleinen Spaziergang in der Mittagspause oder Zeitung lesen beim Frühstück.

Wenn du auch das Klavier üben zu einer Gewohnheit machst, denkst du nicht mehr viel darüber nach, sondern es gehört fest zu deinem Alltag. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es rund 30 Tage dauert, bis sich eine Gewohnheit dauerhaft verankert hat.

Wie wäre es also mit einer kleinen Challenge? Die nächsten 30 Tage spielst du jeden Tag Klavier! Auch wenn es nur 5 Minuten sind, wichtig ist, dass du es auf jeden Fall tust. Wenn du einen Tag auslässt, fängst du wieder bei Tag 1 an. Ich verspreche dir, nach den 30 Tagen hast du das Üben fest in deinem Alltag verankert und dir fällt es leicht, Zeit dafür zu finden.

Lieber kurz und häufig als selten und lange üben

Es ist besser, wenn du täglich 10 Minuten Klavier übst, als einmal in der Woche 2 Stunden. Leg dir am besten für jede Session ein Ziel fest, zum Beispiel: „Die erste Zeile von diesem Stück auswendig beherrschen“. Diese vielen kleinen Fortschritte halten dich sehr gut bei der Stange und durch die tägliche Routine wirst du sehr schnelle Fortschritte machen. Natürlich darfst du auch einmal länger üben, wenn du zum Beispiel am Samstag richtig viel Zeit hast ;-).

Achte auf auf konzentriertes Üben, dann kannst du auch aus kurzen Einheiten sehr viel rausholen.
Weitere Tipps zu effizientem Üben findest du hier.

Was ist dein Trick, um dir Zeit zum Üben freizuschaufeln? Ich freue mich über deinen Kommentar 🙂

 


Tags

Üben, zeit schaffen, zeitmanagement


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  1. Danke Beat!

    Ja, du hast Recht … diese Zeitfresser kann man(n) auch für viele andere und sinnvollere verwenden. Ich kenne das auch – aber das Schöne dabei ist, wenn ich mir nur 10 Minuten vornehme, werden es dann sowieso 30 oder mehr Minuten!

    Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und die „Klaviatur mit Herz“ dazu nehmen 😉

    Alles Gute noch für 2018! Beste Grüße Berni Rauchbauer

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