Alles über die Bluestonleiter – Grundlagen zur Improvisation


Die Bluestonleiter ist nicht nur eine der wichtigsten Grundlagen für Blues und Jazz – sie ermöglicht es dir , ohne viel Nachzudenken Melodien zu improvisieren und mit coolen Klängen zu beeindrucken. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Bluestonleiter, wie sie aufgebaut ist und wie du sie verwendest.

Blues – die Anfänge der modernen Musik

Zum ersten Mal kam der Blues um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert durch die afroamerikanische Bevölkerung im Süden der USA auf. Allmählich fand er in den ganzen USA Verbreitung und immer mehr Beliebtheit. So prägte er in dieser Zeit maßgeblich den Jazz und später viele andere Genres, vor allem Rock’n’Roll oder auch Hip Hop und Pop.

Was ist Blues eigentlich?

Die Standardform des Blues ist ein 12-taktiges Schema mit wiederkehrender Basslinie in der linken Hand und melodisch variierenden Gegenrhythmen in der rechten Hand, wo man der Improvisation freien Lauf lassen kann. Ein besonders bekannter Blues-Stil ist zum Beispiel der Boogie Woogie.

Die Form des Blues ist auf der Bluestonleiter aufgebaut. Bevor du dich intensiv mit Blues oder Jazz spielen beschäftigst, solltest du unbedingt die Bluestonleiter kennen. Sie ist die absolute Basis, mit der du das freie Spielen von coolen Grooves und Licks lernen kannst.

Die Bluestonleiter

Die Bluestonleiter basiert auf der pentatonischen Molltonleiter. Wenn du diese noch nicht kennst, kannst du dir den Beitrag über die pentatonischen Tonleitern durchlesen.

Kurz und knapp: die pentatonische Molltonleiter (in c-Moll) ist folgendermaßen aufgebaut:

Alles über die Bluestonleiter - Grundlagen zur Improvisation

Grundton – kleine Terz – Quarte – Quinte – kleine Septime (- Grundton)

Sie besteht aus 5 Tönen. Der Bluestonleiter wird noch ein Ton – die verminderte Quinte – hinzugefügt. Man nennt diese charakteristische Note auch Blue Note. Sie bringt mehr Chromatik in die Tonleiter und fügt dem Klang viel mehr Ausdruck hinzu.

Alles über die Bluestonleiter - Grundlagen zur Improvisation

Das Schema ist für jede Tonart gleich. Um besser und schneller improvisieren zu können, empfiehlt es sich, die Bluestonleitern in möglichst vielen Tonarten zu beherrschen, ohne viel nachdenken zu müssen.

Für F würde die Bluestonleiter zum Beispiel folgendermaßen aussehen:

Alles über die Bluestonleiter - Grundlagen zur Improvisation

Die Bluestonleiter, die du gerade kennengelernt hast, ist die Moll-Bluestonleiter. Sie ist mit Abstand die wichtigste und am häufigsten verwendete, aber es gibt auch noch eine Dur-Bluestonleiter. Bei C-Dur sind das die Töne C, D, Es, E, G und A.

Alles über die Bluestonleiter - Grundlagen zur Improvisation
Bluestonleiter in C-Dur

Bluestonleiter spielen

Um die Bluestonleiter zu verinnerlichen, lohnt es sich, sie immer wieder in verschiedenen Tonarten auf- und abzuspielen oder die Töne auch in neuen Reihenfolgen zu kombinieren. So bekommst du nicht nur ein Gefühl für die richtigen Töne, sondern hast gleichzeitig auch noch eine gute Fingerübung.

Eine gute Übung für die Improvisation ist außerdem, zu einfachen Akkorden in der linken Hand mit der rechten Hand zu versuchen, anhand der Töne der jeweiligen Bluestonleiter ein paar Melodien zu kreieren. Dazu eignet sich das zwölftaktige Bluesschema. Mehr darüber erfährst du hier.

Um die Melodien noch mit ein bisschen mehr Groove auszustatten, versuche, rhythmisch zu variieren und die Töne als Achteln im Swing-Rhythmus zu spielen. Dabei spielt man die Achtel nicht gleich lang, sondern die erste Achtel doppelt so lang wie die zweite.

Für einen besonders coolen Klang kannst du auch Vorschläge vor manchen Tönen ausprobieren. Diese spielt man meistens einen Halbton tiefer als den eigentlichen Ton. Hier ein Beispiel:

Alles über die Bluestonleiter - Grundlagen zur Improvisation

Jetzt kannst du schon dein erstes Lick spielen. Die Bluestonleiter hilft dir dabei, ganz einfach Melodien zu finden, die sich gut anhören. Die erste Stufe zum Improvisieren lernen hast du nun schon geschafft!

Spielst du gerne Blues? Oder Boogies? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar 🙂


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  1. Hallo,
    leitet sich die Bluestonleiter immer von der entsprechenden ionischen Tonart ab? z. B.:
    C-Dur : C Es F Ges A Bb C oder
    F-Dur: F As Bb H C Es F

    z. Freddy Freeloader ist für Alto Sax in G-Dur, aber die Akkorde sind alle mixolydisch. z. B. G7, C7 D7 F7.
    Leitet man die Bluestonleiter dann immer von der Grundtonleiter ab. Also für alle Dominanntakkorde ist die gleiche Bluestonleiter gültig? Hier G Bb C Des D F G.
    Wäre dankbar, wenn ich da aufgeklärt würde.
    Vielen Dank und freundliche Grüße,
    Siegi Rogers

    1. Hallo Siegi,
      Die Bluestonleiter leitet sich immer von der Grundtonleiter ab, ja.
      Auch deine G-Bluestonleiter ist richtig.

      Sept-Akkorde werden im Blues sehr gerne verwendet, weil die Septime eine sehr markante Farbe in die Akkorde reinbringt.

      Viele Grüße
      Beat

  2. Moin, wo Sie die F-Dur erklären, wollten Sie wohl F-Moll schreiben.

  3. Hi,
    las gerade den Teil über die Bluestonleiter-
    eine verminderte Terz wäre C-Eses- also enharmonisch verwechselt D 😉

    1. Hallo Heinz, du hast natürlich recht. Das ist so nicht korrekt formuliert, vielen Dank!

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