Die Pentatonik findet sich in vielen Musikstilen wieder: ob im Jazz, Blues, Klassik, Pop- oder Rockmusik. Die pentatonische Tonleiter bildet eine optimale Basis für die Improvisation und ist außerdem die Grundlage für die Bluestonleiter. Lerne in diesem Beitrag, wie sie aufgebaut ist und angewendet wird.
Was ist Pentatonik?
Als Pentatonik oder Fünfton-Musik werden Tonleitern und Tonsysteme bezeichnet, die aus fünf verschiedenen Tönen bestehen. Der Begriff leitet sich von penta, dem griechischen Wort für „fünf“ her.
Aufbau der pentatonischen Tonleiter
Die pentatonische Dur-Tonleiter besteht aus nur 5 Tönen. Wenn man fünf Quinten übereinander bildet, erhält man folgende Töne:
Aus diesen Tönen wird die pentatonische Tonleiter gebildet. In C-Dur sieht sie dann folgendermaßen aus:
Sie besteht nur aus den Stufen I, II, III, V, VI. Im Gegensatz zur normalen Durtonleiter fehlen die Stufe IV und VII, also die Quarte und Septime. Das besondere an dieser Tonleiter ist, dass sie keine Halbtonschritte beinhaltet. Dadurch wird garantiert, dass mit diesen fünf Tönen keine Dissonanzen entstehen können.
Probiere, eine Melodie nur mit den schwarzen Tasten am Klavier zu spielen und du wirst merken, dass es sich immer schön anhört. Das liegt daran, dass diese Tasten eine pentatonische Tonleiter in Ges-Dur bilden. Daher klingen die schwarzen Tasten untereinander immer konsonant.
Die Moll-Pentatonik
Wie du vielleicht bemerkt hast, sind hier die Intervalle der Töne anders: Zuerst eine kleine Terz, dann zwei Ganztonschritte und dann wieder eine kleine Terz. Im Vergleich zur natürlichen a-Moll-Tonleiter fehlt hier die II. und VI. Stufe.
Bestimmt ist dir aufgefallen, dass die Töne die gleichen sind wie bei der pentatonischen C-Dur-Tonleiter, nur in einer anderen Reihenfolge. Das liegt daran, dass a-Moll die parallele Molltonart von C-Dur ist. Diese befindet sich immer drei Halbtonschritte unter der Durtonart.
Die pentatonische c-Moll-Tonleiter sieht folgendermaßen aus:
Diese Töne sind demnach äquivalent zu den Tönen in der pentatonischen Es-Dur-Tonleiter.
Beispiele und Anwendung der Pentatonik
Bekannt ist Pentatonik vor allem aus ostasiatischer Musik. Wenn du ausprobiert hast, nur die schwarzen Tasten zu spielen, hast du vielleicht eine Ähnlichkeit zu asiatischen Melodien bemerkt. Aber auch in vielen anderen Bereichen begegnet uns immer wieder Pentatonik. So wird sie sehr gerne für Volks- und Kinderlieder verwendet, da die Intervalle der Tonleiter besonders leicht zu singen sind.
Das Kinderlied „Old McDonald“ verwendet zum Beispiel die C-Dur-Pentatonik:
Die pentatonische Molltonleiter ist außerdem der Ausgangspunkt für die Bluestonleiter, der zentrale Bestandteil im Blues, mit der man Licks improvisieren kann.
Pentatonik als Grundlage für die Improvisation
Fürs Improvisieren ist die pentatonische Tonleiter bestens geeignet. Da es nur fünf verschiedene Töne sind, kann man sie sich leicht merken. Das Praktische dabei ist, dass die Töne immer gut zusammen klingen und du keine dissonanten Akkorde erzeugen kannst, was dir den Einstieg in das Improvisieren sehr erleichtert.
Wenn du interessiert am Improvisieren und freien Spielen bist, versuche, bei einem Stück deiner Wahl die 5 Töne der passenden pentatonischen Tonleiter über die Akkorde zu spielen und du wirst schnell erkennen, dass das Improvisieren gar nicht so schwer ist.