Ein Klavier – wer hätte es gedacht – hat weiße und schwarze Tasten. Die weißen Tasten heißen Stammtöne, es gibt sieben verschiedene. Anhand von Vorzeichen können die Tonhöhen um je einen Halbtonschritt nach oben oder unten verändert werden. Hier kommen die fünf schwarzen Tasten ins Spiel – das macht dann zwölf verschiedene Töne. Wofür Vorzeichen gut sind und wie sich daraus Tonarten ergeben, erkläre ich dir heute.
In wenigen Sekunden die richtige Tonart finden
Vorzeichen sind die besten Hilfsmittel zum Erkennen einer Tonart. Anhand der Anzahl der Vorzeichen, die hinter dem Notenschlüssel und vor dem Takt stehen, kannst du sie in Sekundenschnelle herausfinden. Tonarten geben Auskunft darüber, aus welchen Tönen ein Stück besteht. Ist die Tonart eines Stückes beispielsweise C-Dur, werden hauptsächlich Töne aus der C-Dur Tonleiter vorkommen. Es gibt 12 verschiedene Dur- und Molltonarten – und 12 verschiedene Kombinationen an Vorzeichen, darunter sechs Kreuze und sechs B’s. Bei der Tonartbestimmung ist der Quintenzirkel ein sehr praktisches Hilfsmittel.
Quintenzirkel hilft bei der Vorzeichenbestimmung
Der Quintenzirkel hat seinen Namen daher, dass er alle 12 Dur- und Moll-Tonarten im Abstand von Quinten anzeigt. Zu jeder Dur-Tonart gibt es dabei eine parallele Moll-Tonart mit denselben Vorzeichen. Wie du Dur und Moll unterscheidest, erfährst du hier. Sie befinden sich immer drei Halbtöne unter der Dur-Tonart – ein Stück in G-Dur bedient sich also den gleichen Tasten wie in e-Moll.
Mehr Infos zum Quintenzirkel gibt es hier.
Alle Tonarten in Dur und Moll und Ihre Vorzeichen im Überblick
Die 12 verschiedenen Tonarten haben jeweils spezifische Vorzeichenkombinationen. Dabei können bis zu 6 Kreuze oder B’s vorkommen. C-Dur und a-Moll haben keine Vorzeichen.
Im Folgenden habe ich dir alle Tonarten und ihre Merkmale übersichtlich aufgelistet.
Natürlich musst du die Tabelle nicht auswendig lernen. In meinem Artikel zum Quintenzirkel verrate ich dir zwei praktische Merksprüche, mit denen du die Tonarten abzählen kannst.
Enharmonische Verwechslung
Wie du beim Blick auf den Quintenzirkel feststellen kannst, sind manche Tonarten doppelt vertreten – mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Das liegt daran, dass manche Töne zwei verschiedene Namen haben. Zum Beispiel ist Cis enharmonisch derselbe Ton wie Des. Da Des-Dur aber zwei Vorzeichen weniger hat, sind Musikstücke in Cis-Dur vergleichsweise ziemlich selten.
Beim Klavier spielen Tonarten üben
Viele Vorzeichen im Notensystem von einem Stück jagen Klavierschülern oft Angst ein. Vorzeichen machen das Notenlesen deutlich schwieriger und man sucht sich automatisch Stücke mit wenigen Vorzeichen aus. Damit du aber alle Stücke gut meistern kannst, solltest du dich gut mit jeder Tonart auseinandersetzen, um nicht mehr von diesem Vorzeichen-Wald überfordert zu sein. Das geht am besten, indem du Tonleitern übst. Nimm dir vor jedem Üben eine bestimmte oder mehrere Tonarten. Spiele dann die dazugehörige Tonleiter rauf und runter, in verschiedenen Abwandlungen. Schon bald wirst du viel besser mit den verschiedenen Tonarten vertraut sein und Kreuze und B’s werden kein Problem mehr für dich sein.
Was bewirkt das kleine Kreutz (x) vor einer Note wie z. B. im Vorspiel zu Wagners Prelude zu Tristan und Isolde in einigen Takten? Ueberall wo Noten erklaert werden, finde ich da nichts. Vorzeichen und Versetzungszeichen, Bedeutung und Unterschied sind mir klar.
Hallo Klaus, meinst du das Doppelkreuz? Hier wird der Ton um zwei Halbtöne erhöht. Analog gibt es auch das Doppel-b.