Die Molltonleiter ist neben der Durtonleiter die absolute Basis für Musikstücke aller Art. Dabei unterscheidet man zwischen der natürlichen, der harmonischen, und der melodischen Molltonleiter. Ich erkläre dir, warum es drei verschiedene Tonleitern gibt, was der Unterschied zwischen ihnen ist und wie sie aufgebaut sind.
Was ist Moll?
Was ist „Moll“ eigentlich? Aus dem lateinischen übersetzt bedeutet Moll „weich“ oder „sanft“. Es zeichnet sich aus durch seinen traurigen Charakter. „Moll“ ist das Gegenstück zu „Dur“, übersetzt „hart“, das einen eher fröhlichen Klang hat. Wie du Dur und Moll ganz einfach unterscheiden kannst, erfährst du hier.
Für die Molltonleiter ist wichtig, dass du einen wesentlichen Unterschied zwischen Dur und Moll kennst: Der dritte Ton ist eine große Terz vom Grundton aus, bei Moll ist es eine kleine.
Wie du Dur und Moll erkennen kannst, liest du hier.
Die Molltonleitern
Mit der Molltonleiter ist es leider nicht ganz so leicht wie in der Durtonart, denn es gibt drei verschiedene: die natürliche, die melodische und die harmonische. Sie unterscheiden sich darin, wo die jeweiligen Halbtonschritte liegen. Das gibt jeder Tonleiter einen etwas anderen Klang.
Die natürliche Molltonleiter
Bei der natürlichen Molltonleiter befinden sich die Halbtonschritte zwischen dem 2. und dem 3., und zwischen dem 5. und dem 6. Ton. Die eingezeichneten Pfeile zeigen die Stellen der Halbtonschritte:
Zwischen dem dem 7. und dem 8. Ton, also zwischen g‘ und dem Grundton a‘, liegt hier ein Ganzton. Der siebte Ton einer Tonleiter ist normalerweise der sogenannte Leitton, er „leitet“ zum Grundton. Dieser wichtige Ton ist immer ein Halbton unter dem Grundton. Wie du sicher merkst, stimmt hier etwas nicht: im Beispiel müsste dieser Ton also ein gis‘ sein. Bei der natürlichen Molltonleiter gibt es diesen Leitton nicht. Aus diesem Grund gibt es noch eine weitere Molltonleiter: die harmonische.
Die harmonische Molltonleiter
Hier gibt es neben 3/4 und 5/6 auch noch einen Halbtonschritt zwischen 7 und 8, sodass es einen Leitton gibt. Das g‘ wurde hierfür zu einem gis‘ erhöht. Jetzt könnte man eigentlich meinen, dass das Problem gelöst ist – wenn da nicht zwischen dem 6. und 7. Ton eine Lücke von drei Halbtonschritten wäre.
Diese Art von Molltonleiter ist ursprünglich vor allem im nahen Osten im Gebrauch gewesen. Beim Anhören merkst du bestimmt, dass sich die Tonleiter durch den 1 1/2 – Tonschritt etwas orientalisch anhört.
Um diesen ungeliebten 1 1/2 – Tonschritt zu umgehen, der die melodische Linie zwischen Ganz- und Halbtonschritten unterbricht, gibt es noch eine dritte Molltonleiter, die melodische Molltonleiter genannt wird.
Die melodische Molltonleiter
Bei der melodischen Molltonleiter befinden sich die Halbtonschritte zwischen dem 2. und 3. und zwischen dem 7. und 8. Ton. Es gibt also einen Leitton und keinen 3-Halbtonsprung mehr, und alle Probleme sind gelöst.
Weil sich diese Tonleiter aber nur noch im 3. Ton, der kleinen Terz von a aus, von der Durtonart A-Dur unterscheidet, spielt man die melodische Tonleiter abwärts wieder in der natürlichen Form.
Welche Molltonarten gibt es?
Zu jeder Durtonart gibt es eine entsprechende parallele Molltonart. Sie liegt drei Töne unter dem Grundton der Durtonart. Die parallele Molltonart zu C-Dur ist also a-Moll, sie hat entsprechend keine Vorzeichen.
Du kannst dir die Reihenfolge der Molltonarten und ihre Anzahl an Vorzeichen also ganz einfach über die der Durtonarten merken.
Jetzt kennst du schon alle Molltonleitern. Zugegeben, es ist ein bisschen mehr zu merken als in der Durtonart, aber absolutes Basiswissen, denn Moll kommt fast in allen Stücken vor.
Du kannst die Molltonleitern übrigens perfekt für Fingerübungen verwenden. So kannst du dich gleichzeitig warmspielen und die Molltonleitern verinnerlichen!
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