5 Gründe, warum ein E-Piano für Anfänger ideal ist


Vor 20 Jahren waren E-Pianos kaum ernsthafte Alternativen zu „echten“ akustischen Klavieren. Zu schlecht war der Anschlag und zu blechern der Klang aus den Lautsprechern. Doch die technische Entwicklung hat in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Digitalpianos zu einer richtig guten Alternative für viele Anfänger und Hobbymusiker geworden sind. 

Inhalt

Die Popularität von E-Pianos steigt rasant

Eines möchte ich trotz der verständlichen Beliebtheit von E-Pianos vorwegsagen:

Den besten Klang und den besten Anschlag liefern immer noch akustische Klaviere. Hier liegt selbstverständlich der Flügel vor dem „aufrechten“ Klavier. Die Hammermechanik und der feine Klang, der durch die Hämmer auf den Saiten erzeugt wird, ist auch trotz all des technischen Fortschritts unerreicht.

Dennoch scheint der Siegeszug der Digitalpianos ungebrochen. Laut einer Statistik der Preisvergleichseite Idealo sind E-Pianos aktuell die populärsten Instrumente, sogar noch vor Gitarren und Keyboards.

Statistik über die beliebtesten Instrumente
Quelle: idealo

Interessant ist auch der rasante Anstieg des Interesses an Digitalpianos in den vergangenen Jahren:

Nachfrage Digitalpianos
Quelle: idealo

Die Popularität ist natürlich nicht unbegründet, denn E-Pianos haben tolle Vorteile für Anfänger.

E-Pianos sind preiswert

Klaviere sind nicht günstig. Für ein solides akustisches Instrument solltest du laut Thomas Kreisel vom Klavierhaus Kreisel mindestens 5.000 € einplanen. Dafür bekommst du dann entweder ein neues japanisches Instrument oder ein gutes, gebrauchtes deutsches. Eine beliebte Wahl ist zum Beispiel das Yamaha b2 PE.

 

Diese Summe ist eine ganz schöne Hausnummer, insbesondere wenn du als Anfänger noch gar nicht weißt, ob Klavier spielen wirklich längerfristig etwas für dich ist. Auch wenn du ein Instrument für dein Kind suchst, stellt das eine nicht unerhebliche Hürde dar.

Gute E-Pianos bekommst du dagegen schon für rund 1.500 €. Du solltest dabei auf eine volle Klaviatur (88 Tasten) und eine gute Anschlagmechanik achten.

Ich empfehle immer gerne die Digitalpianos von Kawai, da sie meiner Meinung nach den besten Anschlag haben, der einem akustischen Klavier am nächsten kommt. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat das Kawai CN-201.

 

Willst du möglichst wenig Geld ausgeben und nimmst dafür Abstriche in der Qualität in Kauf, empfehle ich dir ein Digitalpiano der Thomann-Eigenmarke:

 

Solltest du nur sehr wenig Platz Zuhause haben oder das Digitalpiano häufig transportieren wollen (zum Beispiel bei Auftritten oder in den Urlaub mitnehmen), dann empfehle ich dir ein sogenanntes Stage-Piano, zum Beispiel von der Marke Roland wie das Roland FP-30X (hier liest du meinen Roland FP-30X-Test)

 

E-Pianos sind wartungsarm

Ein akustisches Klavier besteht aus vielen Tausend Einzelteilen, die je nach Umgebung und Qualität alle verschleißanfällig sind. Ein Digitalpiano besteht dagegen nur aus der Elektronik, den Tasten und dem Gehäuse.

Akustische Klaviere benötigen mehr Pflege und bedeuten einen höheren Wartungsaufwand. Der größte hier ist das regelmäßige Stimmen.

Ein akustisches Klavier solltest du mindestens zweimal pro Jahr stimmen lassen (im Frühjahr und im Herbst). Das erhält nicht nur einen makellosen Klang aufrecht, sondern erhöht auch die Lebensdauer deines Instruments.

Ein Digitalpiano musst du logischerweise nicht stimmen, denn die Tonerzeugung erfolgt ja elektronisch. Diese regelmäßigen Wartungskosten sparst du dir also beim Kauf eines Digitalpianos.

Fairerweise muss gesagt werden, dass kleine Fehler und Mängel bei einem Klavier in der Regel repariert werden können. Typische Reparaturen sind zum Beispiel das Erneuern der Filzbeläge. Ist bei einem Digitalpiano die Elektronik kaputt, muss diese häufig komplett ausgetauscht werden.

 

E-Pianos stören keine Nachbarn

So gut du auch Klavier spielen kannst: Wahrscheinlich sind die Klänge, die du beim Musizieren produzierst, nicht immer angenehm. Oder sie sind angenehm, aber deine Umgebung oder deine Nachbarn haben einfach keine Lust, zum hundertsten Mal die gleichen vier Takte aus „Für Elise“ zu hören.

Bei einem E-Piano setzt du einfach deine Kopfhörer auf und deine Umgebung bekommt nichts mehr mit. Vielleicht einmal abgesehen von ein paar Klappergeräuschen der Klaviatur.

Insbesondere, wenn du in einem Mehrfamilienhaus mit dünnen Wänden wohnst oder gerne in den Abendstunden übst, ist diese Möglichkeit Gold wert.

Klavierüben mit Kopfhörern
Die Möglichkeit, mit Kopfhörern üben zu können, ist manchmal Gold wert

E-Pianos bieten praktische Zusatzfunktionen

Je nach Ausstattung besitzen Digitalpianos verschiedene Zusatzfunktionen, zum Beispiel:

  • Verschiedene Klangfarben und Instrumente auswählbar
  • Aufnahmefunktion
  • Integriertes Metronom
  • Transponieren per Knopfdruck
  • Anschlussmöglichkeit an den Computer

Welche Zusatzfunktionen für dich sinnvoll sind, kommt auf deine Vorlieben und Gewohnheiten an. Viele Features sind nette Spielereien, können aber auch wirklichen Mehrwert bringen.

Ich schätze bei meinem E-Piano unter anderem das integrierte Metronom und die Möglichkeit, es an den Computer anzuschließen. So kann ich meine Kompositionen besonders leicht einspielen.

Das Intro für meinen Podcast habe ich zum Beispiel direkt über mein E-Piano eingespielt.

E-Pianos sind kompakt und einfach(er) zu transportieren

Ein akustisches Klavier ist ein ganz ziemlich sperriges Schwergewicht. Schon die leichteren Modelle bringen knapp 200 kg auf die Waage. Ganz zu schweigen von Flügeln, die gerne doppelte wiegen können.

Akustische Klaviere benötigen nicht nur einen Platz zum Aufstellen, sondern auch Raum, um den Klang entfalten zu können. Einen Konzertflügel in einem 10 Quadratmeter-Zimmer zu platzieren, ist wenig sinnvoll.

Ein elektronisches Klavier kannst du dagegen auch direkt an die Wand stellen. Insbesondere Stage-Pianos benötigen auch relativ wenig Stauraum und passen fast in jede Wohnung.

Auch der Transport ist bei E-Pianos wesentlich einfacher. Ich habe mein Digitalpiano schon viermal umgezogen. Mit wenigen Handgriffen lässt es sich in zwei Teile zerlegen und so relativ unkompliziert transportieren. Bei einem Klavier (oder gar Flügel) sind dagegen je nach Beschaffenheit deines Treppenhauses und deines Zuhause häufig Experten gefragt.

Fazit: Ernsthafte Alternative, aber selbstverständlich mit Abstrichen verbunden

Ein E-Piano ist also für Anfänger und Hobbymusiker eine kostengünstige und wartungsarme Möglichkeit, sich den Traum vom eigenen Klavier zu erfüllen.

Selbstverständlich musst du bei einem Digitalpiano Abstriche im Hinblick auf den Klang und das Spielgefühl machen. Außerdem verbraucht das E-Piano im Gegensatz zum akustischen Klavier Strom. Belohnt wirst du dagegen mit einer hohen Funktionsvielfalt.

Spielst du damit, dir ein E-Piano anzuschaffen? Oder besitzt du schon ein Instrument? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar 🙂

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  1. Betrifft: Klavierschulen

    Hallo Beat,
    in deiner Zusammenstellung vermisse ich die KOK Onlineschule von Elo von Knorre
    und die O-KEY Onlineschule, die neben Keyboard-auch Pianounterricht anbietet.

    PS. Die in der Werbeanzeige aufgefühte Pianolampe von BenQ ist leider nirgend zu erhalten

    1. Hi Hannes,
      danke für deine Vorschläge.

      Ja, leider ist die Lampe aktuell vergriffen. Ich hoffe, die wird irgendwann bald wieder lieferbar.

      Viele Grüße
      Beat

  2. E-Pianos sind einfach wirklich praktisch. Ein Flügel dagegen hat aber etwas sehr imposantes. Gibt es heute noch genügend Flügel Reparateure?

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