Einen Popsong frei mit coolen Begleitmustern begleiten zu können – das ist das Ziel vieler Pianisten. Mit dem richtigen Handwerkszeug, etwas Musiktheorie (keine Angst – das ist nicht kompliziert!!) und Übung kannst du das innerhalb kurzer Zeit lernen. In diesem Artikel erkläre ich dir die Grundlagen der freien Begleitung, die du auf jeden Fall verinnerlicht haben solltest, bevor du loslegst.
Wenn du einen Popsong am Klavier begleitest und ein Sänger die Melodie übernimmt, spielst du in beiden Händen Akkorden. In der linken Hand sollte auf jeden Fall der Basston klar und deutlich enthalten sein und in der rechten Hand spielst du meistens den gesamten Akkord auf.
Spielst du aber rein instrumental, liegt in der rechten Hand die Melodie. Für die linke Hand ist weiterhin der Basston essenziell. Weil du aber in der rechten Hand nicht mehr nur Akkorde spielst, sondern die Melodie die Hauptrolle spielt, kann die Begleitung mit der linken Hand dann gerne etwas „bunter“ sein.
Akkorde lernen
Vor dem freien Begleiten musst du zuerst die grundlegenden Akkorde lernen. (Mehr über Akkorde erfährst du in diesem Beitrag). Wenn du ein E7 oder ein Gm liest, musst du wissen, was damit gemeint ist. Eine perfekte Methode, um das nötige Stück Musiktheorie zu lernen und zu üben, ist das Buch „Piano-Akkorde Schritt für Schritt“. Hier gehts zum ausführlichen Test dieses Buchs.
Wenn du soweit bist und zumindest einige Akkorde nach Akkordsymbolen spielen kannst, bist du bereit für die nächsten Schritte.
Grundregeln für das freie Spielen von Popsongs
Beim freien Spielen von Popsongs liegt in der rechten Hand die Melodie. Anfangs reicht es aus, wenn du nur die Melodie spielst. Später kannst du diese auch noch mit den passenden Akkorden verzieren, die Hauptstimme sollte aber immer oben liegen.
Der Basston in der linken Hand sollte sich immer im Bereich der großen Oktave bewegen:
Spielst du den Basston tiefer, klingt das sehr dumpf. Wenn du ihn höher spielst, dann hat er nicht genügend „Power“ und der Song klingt etwas lahm.
Erste Stufe: Links Basston und rechts Melodie
Level 1 im freien Popsong spielen: Mit der rechten Hand spielst du die Melodie und mit der linken Hand nur den Basston. Die Melodie spielst du entweder nach Gehör (ist nach etwas Training relativ schnell möglich) oder du besorgst dir Noten, wo die Melodiestimme ausnotiert ist (zum Beispiel „Top Charts Gold“).
Die Basstöne (entsprechen den Grundtönen der zugehörigen Akkorde) bekommst du entweder ebenfalls aus einem Sheet mit ausnotierter Melodie oder von Gitarren-Tabs. 
Eine geniale App, wo du Akkorde für wirklich alle Songs bekommst, ist Ultimate Guitar.
Wenn du ein gutes Gehör hast, kannst du die Basstöne auch selbst herausfinden oder von den Aufnahmen heraushören.
Den Basston schlägst du in der ersten Stufe nur einmal im Bereich der großen Oktave an. Wenn die Harmonie wechselt, spielst du den neuen Grundton mit der linken Hand.
Das hört sich zwar dann nicht rekordverdächtig toll an, aber du spielst immerhin schon einen Popsong frei mit eigener Begleitung, auch wenn die noch sehr simpel ist.
Mehr Pepp mit Begleitmustern
Mit Begleitmustern (oder auch Pattern) kannst du deiner Begleitung dann mehr Pepp verleihen. Anstatt mit der linken Hand einfach nur den Grundton anzuschlagen, wählst du ein Begleitmuster für den entsprechenden Akkord.
Welches Muster geeignet ist, richtet sich nach Art und Rhythmus des Stücks. Ein relativ einfaches Begleitmuster, das ich sehr gerne verwende, sind „rhythmische Oktaven“.
Mehr zu den rhythmischen Oktaven und ein Video dazu findest du hier.
In den nächsten Beiträgen werde ich ein paar weitere Begleitmuster vorstellen, die nicht sehr schwierig sind, aber beim Begleiten von Popsongs toll klingen.
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