Heute möchte ich dir einen weiteren zeitgenössischen Pianisten vorstellen, der in der „Bekanntheitsskala“ unter den Megastars wie Yiruma und Einaudi steht: Kevin Kern. In diesem Beitrag erfährst du, warum ich die Musik des US-Pianisten so gerne mag.
Mit diesem Beitrag will ich mein Bestreben weiterführen, absolut hörenswerte B-Komponisten der Gegenwart vorzustellen. Heute ist der US-Komponist Kevin Kern an der Reihe, den ich selbst erst vor kurzer Zeit entdeckt habe.
Der Werdegang von Mr. Kern
Kevin Kern, dessen Name sich auch gut für eine Comicfigur machen würde, wurde unter dem Namen Kevin Lark Gibbs im Jahr 1958 in Detroit geboren. Vielleicht wollte er nicht mit den Bee Gees verbunden werden oder er war auf der Suche nach einem peppigeren Nachnamen – auf jeden Fall tritt er jetzt als Kevin Kern auf.
Die Legende besagt (und Wikipedia bestätigt!!), dass er bereits mit 18 Monaten in der Lage war, Stille Nacht auf dem Klavier zu spielen. Manche kriegen das auch nach Jahren Klavierunterricht nicht hin, ohne den Menschen in Hörweite körperliche Schmerzen zuzufügen.
Wie es sich für einen späteren Komponisten so gehört, kamen dann bald die ersten Unterrichtsstunden auf dem Klavier. Spielen allein war Kevin Kern zu langweilig und er schrieb mit 8 schon seine ersten Stücke.Beachtenswert ist, dass er seit seiner Geburt nahezu blind ist.
Die ersten öffentlichen Auftritte hatte er mit seiner Band „The Well-Tempered Clavichord“ (eine raffinierte Anspielung auf Bachs „Wohltemperiertes Klavier“.
„In the Enchanted Garden“ macht Kevin Kern populär
Es dauert noch viel Jahre, bis Kevin Kern mit seiner Musik an die Öffentlich ging. Im Jahr 1996 kam das Album „In the Enchanted Garden“ heraus. Es enthält viele herrlich locker-leichte Stücke, die einen sehr fließenden Charakter haben. Sextenklänge waren auch damals schon sehr in Mode und wie Yann Tiersen setzt sie Kevin Kern gerne bei der Wiederholung seiner Motive ein.
Wenn man sich die Stücke anhört, kann man sich den verwunschenen Garten sehr lebhaft vorstellen. Die Songs sind toll zur Entspannung und fahren den Körper herrlich herunter. „In the Enchanted Garden“ ist kein reines Klavieralbum. Ergänzt werden die Klaviermelodien durch Gitarrenklänge und Musik von Streichern – und das sehr passend.
Mein Favorit auf dem Album ist „Sundial Dreams“. Eine ansprechende Melodie, eine luftige Begleitung aus gebrochenen Akkorden und eine tolle Untermalung durch verschiedene Streichinstrumente entführen dich in eine (schöne) andere Welt.
In den darauffolgenden Jahren folgten in regelmäßigen Abstand weitere Alben mit ähnlichen Klängen. Die Musik ist anspruchslos, aber auf eine angenehme Art und Weise.
Mit ganz einfachen Mitteln lässt die Musik von Kevin Kern die Seele wandern und führt sie durch verschiedene Stimmungen wie Optimismus, Nachdenklichkeit, Leichtigkeit und
Neuestes Album mit vielen romantischen Klängen und Parodien
Das neueste Album heißt „When you Remember“ und beinhaltet einen interessanten Mix aus Stücken, die eindeutig nach „New Age“ klingen, andere erinnern an Stücke romantischer Komponisten wie Schubert oder Chopin. Im Gegensatz zu seinen anderen Alben sind die Songs in „When you Remember“ komplett für Piano Solo.
Ein herrliches Stück ist „Chance Encounter“, das verschiedene Stücke klassischer Komponisten parodiert. Es beginnt mit dem bekannten C-Dur-Präludium von Bach aus dem Wohltemperierten Klavier. Ich bilde mir auch ein, das 3. Impromptu von Schubert in Ges-Dur oder die Es-Dur-Nocturne von Chopin rauszuhören. Vielleicht ist alles nur eine Einbildung, aber mich erinnert „Chance Encounter“ immer an diese Stücke.
So kommst du an Noten der Musik von Kevin Kern
Wenn du auf den Geschmack gekommen bist und gerne mal selbst die Musik von Kevin Kern spielen willst, empfehle ich dir den eigenen Notenshop des Pianisten.
Dort findest du einzelne Stücke und komplette Alben – teilweise als digitale Datei zum Sofort-Download, teilweise auch als gedrucktes Songbook.
Kevin Kern ist relativ einfach zu spielen, bereits nach wenigen Jahren Klavierunterricht kannst du die meisten Stücke bewältigen. Wenn du schon mehr Jahre auf dem Buckel hast, wirst du vieles wahrscheinlich sogar vom Blatt spielen können.
Ich hoffe, dir gefällt die Musik von Kevin Kern genauso gut wie mir. Die Stücke malen tollen Bilder in meinem Kopf und erzeugen schöne Stimmungen. Wenn du nach einer entspannten Hintergrundmusik fürs Lesen oder Lernen suchst, sind die Stücke auch gut geeignet.
Aber die Songs sind natürlich weit mehr als nur Hintergrundgeplätscher. Nimm dir auch mal Zeit aufmerksam und ohne andere Beschäftigung hinzuhören und fühle dich intensiv in die Musik hinein. Dein Gehirn wird bestimmt viele tolle Assoziationen erzeugen.
Kanntest du Kevin Kern schon? Hast du schon Stücke auf dem Klavier gespielt? Welches magst du am liebsten? Ich freue mich auf deinen Kommentar 🙂