Wer ein kompaktes Homepiano mit guter Qualität sucht, aber nicht zu tief in die Tasche greifen will, für den ist das Kawai KDP-120 durchaus eine Überlegung wert. Vor allem für Einsteiger ist das Instrument gut geeignet. Was dir das Digitalpiano alles bietet, erfährst du in meinem detaillierten Testbericht.
Ein Klavier in der Wohnung – das bleibt für viele Menschen nur ein Traum. Die Anschaffungskosten für so ein Instrument sind einfach enorm, dazu kommt noch das regelmäßige Stimmen.
Bei einem E-Piano hast du deutlich geringere Kosten. Und wenn du nicht Profi-Musiker bist, reicht meistens auch ein Digitalpiano aus, um die Freuden des Klavierspielens genießen zu können.
Mit dem KDP-120 hat der Hersteller Kawai ein besonders preiswertes und kompaktes, wohnzimmergeeignetes Modell auf den Markt gebracht. Für unter 1000 € bekommst du wirklich alles, was du brauchst, um auf dem Klavier loszulegen und deine ersten Schritte zu machen.
Kawai KDP-120: gut ausgestattetes Einsteigermodell
Für 911 € ist das Kawai KDP-120 in den Farben schwarz, weiß und Rosenholz erhältlich, sodass du es problemlos zu deiner Einrichtung anpassen kannst. Das kleinste Homepiano von Kawai ist mit einer Breite von 1360mm und einem Gewicht von nur 37kg äußerst kompakt und eignet sich mit seiner günstigen Preisklasse und dem guten Funktionsumfang hervorragend für Einsteiger.
Die Ausstattung beinhaltet alles, was man braucht: Tastatur, Gehäuse und Unterbau, 3 Pedale, Notenhalterung und Tastaturabdeckung.
Gegebenenfalls empfiehlt es sich auch, das Piano im Set zu kaufen: für 998€ erhältst du zusätzlich den farblich passenden Klavierhocker und professionelle Kopfhörer. Solltest du diese Dinge noch nicht besitzen, rate ich dir dringend zum Kauf!
Anschlüsse
- Anschluss für das Netzteil
- 2 Kopfhöreranschlüsse, davon eine Stereo-Mini-Klinke und eine 6,3 mm Stereo-Klinke
- Pedalanschluss
- USB-to-Host-Anschluss
Responsive Hammer Compact II Tastatur sorgt für tolles Spielgefühl
Vor allem von dem tollen Anschlag des KDP-120 bin ich sehr begeistert – dank der eingebauten Responsive Hammer-Compact-II-Tastatur. Die unterschiedliche Gewichtung der 88 Tasten macht das Spielgefühl besonders natürlich.
Die Tastatur hat zwar kein sogenanntes Ivory-Touch, die leicht mattierten Tasten lassen sich dennoch sehr angenehm spielen. Anders als oft bei einer Hochglanztastatur sorgt die matte Oberfläche dafür, dass man nicht wegrutscht und eine gute Kontrolle hat.
Die eingebauten Dreifach-Sensoren erkennen die Hämmergeschwindigkeit. Dadurch sind auch feine Dynamik-Nuancen und ausdrucksvolles Spielen ähnlich wie beim akustischen Klavier möglich.
Grand Feel Pedal System
Auch das Pedalgefühl des E-Pianos ist dem Kawai Konzertflügel nachkonstruiert. Genauer gesagt ist der Widerstand beim Betätigen der Pedale dem des Flügels angeglichen, sodass auch beim digitalen Instrument ein besonders natürliches Pedalspiel möglich ist.
So klingt das KDP-120
Wie auch schon das Yamaha P-125 reproduziert das Kawai KDP-120 den Sound des betriebseigenen Konzertflügels. Mithilfe der sogenannten Harmonic Imaging (IH) Technologie wird jeder einzelne Ton aufgenommen und im Klang des Digitalpianos originalgetreu widergespiegelt.
Ein leistungsstarkes 2×20 Watt Lautsprechersystem lässt definitiv mehr Sound ertönen, als man bei einem Blick auf das kleine Klavier vielleicht erwarten möchte. Natürlich steht die Klangtiefe in keinem Vergleich zu einem Flügel, aber vor allem durch das integrierte Spatial Headphone Sound (SHS) System kann sich der Sound mit qualitativen Kopfhörern gut entfalten.
Das Instrument bietet eine Bandbreite von 15 Sounds. Neben dem Konzertflügel und dem E-Piano bzw. akustischen Klavier sind auch Streicher, Chor, etc. mit einer Polyphonie von insgesamt 192 Stimmen verfügbar. Durch das Betätigen einer der 6 integrierten Hall-Effekte lässt sich beispielsweise der Sound einer Konzerthalle simulieren.
Bedienung und Funktionen
Wie man sehen kann, ist das Bedienfeld wirklich aufs Nötigste reduziert. Neben dem An- und Ausschalter gibt es einen Lautstärkeregler und auf der linken Seite ein paar weitere Knöpfe. Ein Display gibt es leider nicht.
Die Buttons auf der linken Seite beinhalten unter anderem die Lesson-Funktion. Dabei sind verschiedene Übungseinheiten von Burgmüller und anderen Komponisten einprogrammiert. Die speziell zum Lernen ausgelegte Funktion macht das Instrument besonders Anfänger-freundlich. Auch Metronom und Aufnahme-Funktion sind nicht nur für Einsteiger durchaus hilfreiche Werkzeuge.
Für weitere Funktionen müssen Tastenkombinationen gedrückt werden. Dieses Konzept ist nicht optimal, allerdings auch dem geringen Budget des Digitalpianos geschuldet. Für mehr Features gibt es jedoch die Möglichkeit, dein Smartphone oder Tablet per Bluetooth mit dem Gerät zu verbinden.
Bluetooth MIDI Funktion
Das Bluetooth MIDI Feature ist definitiv eine praktische Funktion und ein großer Pluspunkt für das Homepiano. Musik- und Recording-Apps lassen sich per Bluetooth-Midi mit dem Gerät verknüpfen. So kannst du die zugehörige Piano Remote App von Kawai nutzen, um viele andere Features an deinem Piano auszuprobieren und übersichtlicher bedienen zu können.
Die App ist wirklich sehr praktisch und angenehm zu bedienen. Mit nur einer Wischbewegung nach rechts oder links kannst du andere Sounds auswählen. Sie sind zusätzlich noch einmal alle in einem Menü aufgegliedert: dort kannst du alle Sounds auf einmal oder auch gruppiert nach Musikgenre aufgelistet sehen oder in deinen zuletzt gespielten Sounds stöbern.
Meiner Meinung nach ist die App für eine angenehme Bedienung unerlässlich. Sowohl Android- als auch Apple-Benutzer können sie kostenlos herunterladen.
Zubehör
Im Lieferumfang ist, wie bereits erwähnt, schon das wichtigste enthalten. Gehäuse und professionelle Pedale sind, anders als bei den portable Pianos von Yamaha oder Roland, schon mit dabei.
Was ich dir aber dringend ans Herz lege sind hochwertige Kopfhörer. Zum einen ist es dir so möglich, zu üben, ohne andere zu stören, andererseits ermöglicht dir das eingebaute SHS-System noch ein viel besseres Klangerlebnis als durch die bloßen Lautsprecher.
Thomann bietet dir das Digitalpiano im Set mit einem Klavierhocker und Kopfhörern an. Dafür musst du nur einen Aufpreis von 87€ zahlen. Da Kopfhörer und Hocker einzeln bereits 48 bzw. 89€ kosten, lohnt sich das Paket definitiv!
Falls du bereits einen Klavierhocker hast, kannst du die Kopfhörer natürlich auch einzeln kaufen. Die Kopfhörer aus dem Thomann-Set AKG K-72 erhältst du hier.
Besonders gute Qualität bieten dir auch die beyerdynamic DT 770 Pro oder die preiswerteren Roland-RH5-Kopfhörer.
Fazit: Tolles Einsteigermodell mit gutem Preis-Leistungsverhältnis
Mit seinen realistischen Flügelklängen und einem besonders tollen Spielgefühl ist das KDP-120 ein hervorragendes Einsteiger-Modell. Es verfügt über alle nötigen Ausstattungen und Funktionen und das für einen wirklich erstaunlich niedrigen Preis. Auch die integrierten Lernmodi können für Anfänger sehr hilfreich sein.
Natürlich können auch Fortgeschrittene mit dem Klavier eine große Freude haben. Im Vergleich zu anderen E-Pianos ist das Spielgefühl einem akustischen Klavier wirklich sehr nahe. Das Bedienfeld ist, dem geringen Budget geschuldet, leider sehr spärlich, dafür ist die Bedienung mit der Piano Remote App per Bluetooth wirklich praktisch und übersichtlich.
Alternativen zum Kawai KDP-120
Als Alternativen zum KDP-120 von Kawai schlage ich dir das Yamaha P-125 oder das Roland FP-30X vor, die ich ebenfalls beide ausführlich getestet habe. Diese Modelle sind etwas günstiger, da bei den portablen Pianos kein fester Unterbau mit dabei ist.
Das Roland FP-30X hat für meinen Geschmack einen etwas größeren Funktionsumfang, dafür ist die Bedienung und die Tastatur nicht so angenehm.
Auch das Yamaha P-125 hat noch einige zusätzliche Features, aber die Bedienung über Bluetooth ist leider nicht möglich.