6 Stücke, die du jetzt in Angriff nehmen kannst


Das neue Jahr ist gestartet und du hast bestimmt jede Menge gute Vorsätze. Vielleicht willst du ja auch wieder mehr Klavier üben und ein paar neue Stücke einüben. In diesem Beitrag gebe ich dir ein paar Anregungen, welche Songs oder ganze Zyklen sich lohnen.

Meine Liste an Stücken, die ich gerne irgendwann mal spielen und lernen will, ist lang. Für dieses Jahr habe ich mir zum Beispiel ein paar Songs aus „Lieder ohne Worte“ von Mendelssohn vorgenommen – bisher habe ich nur das berühmte „Frühlingslied“ gespielt. Wenn du noch auf der Suche nach Ideen bist, habe ich für dich ein paar Tipps zusammengesucht.

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Egal ob du Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi auf dem Klavier bist – die folgenden Stücke lohnen sich auf jeden Fall.

Yiruma – Maybe

Der japanische Pianist Yiruma ist längst kein Geheimtipp mehr, vor allem „River Flows in You“ ist eines zu einem der beliebtesten Klavierstücke geworden. Auch „Kiss The Rain“ wird sehr gerne gespielt. Etwas weniger bekannt, aber mindestens genauso schön ist „Maybe“.

Das Stück hat wunderschöne Melodien, einen Hang ins Melancholische und ist ein typischer Yiruma. Vielleicht brauchst du etwas, bis du dich in Des-Dur „eingespielt“ hast, aber wenn du erst einmal die gebrochenen Akkorde in der linken Hand draufhast, ist das Stück nicht mehr schwierig zu meistern.

Als Fortgeschrittener solltest du „Maybe“ bewältigen können.

Die Noten bekommst du zum Beispiel in diesem Piano Album von Yiruma.

Yann Tiersen – La Dispute

Yann Tiersen ist vor allem für seinen Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amélie“ bekannt. „Comptine d’un autre été“ hat wahrscheinlich jeder Klavierschüler schon einmal gespielt. Auch zum Soundtrack des französischen Films gehört das Stück „La Dispute“.

Das Stück ist sehr stimmungsvoll und ausdrucksstark. Selbst Anfänger können das Stück relativ schnell bewältigen. In typischer Tiersen-Manier kommen im zweiten Abschnitt des Songs Oktavmuster in der rechten Hand, die geübt werden müssen. Der vierte Teil, ebenfalls eine Spezialität von Tiersen, schnelle gebrochene Akkorde in der rechten Hand, wohl der schwierigste Teil des Stückes. Gleichzeitig müssen nämlich auch in der linken Hand gebrochene Akkorde gespielt werden.

Schumann – Kinderszenen

Laut dem Komponisten handelt es sich bei dem Zyklus um „Rückspiegelungen eines Älteren und für Ältere“ – also keine Stücke für Kinder, wie es so oft fälschlich angenommen wird.

Robert Schumann Zeichnung von Adolph von Menzel

Die Kinderszenen beinhalten 13 Stücke, von denen kaum eines länger als zwei Minuten ist. Den Zyklus eröffnet „Von Fremden Ländern und Menschen“ ein wunderbar leichtfüßiges Stück mit einem fließenden Rhythmus. Mit Abstand am bekanntesten ist das siebte Stück, die „Träumerei“. Die Schwierigkeit bei der Träumerei sind nicht die richtigen Töne, sondern der richtige Vortrag des Stücks. Ich habe sogar schon von einem Pianisten gelesen, der es für das schwierigste Stück der Klavierliteratur hält, weil es eben so schwer zu vermitteln sei. Soweit würde ich nicht gehen, aber du benötigst zweifelsohne viel Gefühl und „Schmalz“, sonst wirkt die Träumerei lieb- und farblos.

Auch die anderen Stücke sind auf jeden Fall lohnenswert und nicht zu schwer zu erlernen. Bei den Stücken wirst du mit schnellen Erfolgserlebnissen belohnt.

Satie – Gymnopédie No. 1

Eric Satie hat nicht viele Klavierstücke komponiert und von den Werken ist vor allem die erste von drei Gymnopédien bekannt. Das Stück taucht immer wieder in Werbespots, Filmen und Serien auf, beispielsweise hatte die Gymnopédie bereits Gastspiele in „How I Met Your Mother“ oder „Mr. Nobody“.

Wie fast alle Stücke von Satie ist die Gymnopédie No. 1 leicht und spielerisch. Die linke Hand stellt das Begleitpattern vor, das aus zwei gebrochenen Akkorden mit einer markanten Pause in der Mitte besteht. Leicht und mit schwebenden Charakter setzt dann die Melodie in der rechten Hand ein.

Mit dem eher schlichten Charakter seiner Stücke polarisiert Satie stark, das tun aber auch aktuelle „Stars“ wie Yann Tiersen oder Ludovico Einaudi.

Das Stück ist relativ leicht zu spielen und nicht sehr lang. Wenn du auf den Geschmack gekommen bist, kannst du dir ja noch die anderen Gymnopédien oder die Gnossiennes vornehmen.

Schubert – Moments musicaux

Die Moments musicaux sind sechs kurze Stücke von Franz Schubert, die auf den ersten Blick recht einfach aussehen. Auch beim Anhören findet man keine allzu großen Schwierigkeiten in den kurzen Stücken. Doch die kurzen Charakterstücke haben ihre Tücken.

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Mal geht es um rhythmische Schwierigkeiten (2-3 beim 1. Moments in C-Dur), um Probleme beim Griff (3. Moment in f-moll) oder um ein genügend temperamentvolles Spiel (Nr. 5 in f-moll).

Die Stücken sind aber ein guter Einstieg in die fantastischen Klavierwerke von Schubert. Berühmt ist vor allem der 3. Moment in f-moll, dessen anmutige Leichtigkeit in der Mitte des Stücks von energischen Einschüben unterbrochen wird.

Wegen der beschriebenen Tücken solltest du dich erst als Fortgeschrittener an die Stücke wagen. Aber die Moments musicaux sind die Mühe auf jeden Fall wert!

Debussy – Golliwog’s Cakewalk

Wie Robert Schumann hat auch Claude Debussy einen Zyklus komponiert, der kindliche Gefühlswelten zum Ausdruck bringt. Mit den unverwechselbaren Harmonien von Debussy und stellenweise sehr peppigen Rhythmen ist „Children’s Corner“ ein echtes Highlight der Klavierliteratur. Letztes Stück ist der „Golliwog’s Cakewalk“, bunt, rasant und teilweise absurd. Im ruhigen Mittelteil karikiert Debussy den Anfang von Wagners „Tristan und Isolde“. Eingerahmt wird dieser durch eine Art Ragtime mit typischem Vorspiel und markantem Rhythmus.

Der „Golliwog’s Cakewalk“ ist zwar nicht ganz leicht, hört sich aber schwieriger an als er tatsächlich ist. Auf jeden Fall ein heißer Tipp, wenn du Debussy abseits seiner beliebten Arabesquen und seiner Suite Bergamasque mit „Claire de Lune“ kennenlernen willst.

Hier erfährst du, wie du zu den Noten für Claire de Lune kommst >>

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen für neue Stücke geben. Welches Stück willst in Angriff nehmen? Hinterlass mir einen Kommentar 🙂


Tags

Klavier, stücke, Üben


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