Vier Tipps gegen Lampenfieber beim Vorspielen


Du hasst es am Klavier vorzuspielen, weil du immer viel zu nervös bist und dich dann dauernd verspielst? So geht es ohne Zweifel vielen Pianisten. Das Lampenfieber ist ein psychisches Nervenmonster, das man am liebsten einfach ausschalten würde. Ich gebe dir ein paar Tipps, wie du es reduzieren kannst und das Vorspielen besser genießen kannst!

Klavierauftritt

Viele von euch werden die Situation schon vielfach erlebt haben. Man will anderen etwas vorführen oder vortragen und hat sich gut vorbereitet. Je näher der Auftritt aber rückt, desto nervöser wird man. Selbst die Dinge, die man eigentlich mühelos beherrscht, funktionieren nicht mehr. Egal ob es sich um Referate, Vorträge, Präsentationen oder einen Auftritt handelt – das Lampenfieber führt oft zu regelrechten Black-Outs. Jeder geht mit diesen Situationen anders um, manche scheint das völlig kalt zu lassen während andere Schweißausbrüche und Herzrasen bekommen. Im gewissen Grad ist aber jeder von dem Phänomen des Lampenfiebers betroffen. Tausend Gedanken stürmen durch den Kopf wie „Was denken meine Zuhörer/Zuschauer über mich?“, „Was, wenn ich einen Fehler mache?“ oder „Kann ich diese Stelle wirklich noch?“.

Mit ein paar Tipps könnt ihr auch beim Klavier euer Lampenfieber leichter in den Griff bekommen und eure Auftritte zu einem Erfolg werden lassen.

1) Vorspielsituation üben

Ein guter Weg, um das Lampenfieber Schritt für Schritt in den Griff zu bekommen, ist das mehrfache „Vorspielen“ vor dem eigentlichen Auftritt. Spielt einfach euren Freunden, Eltern, Geschwistern oder Bekannten vor und versucht die Situation einem Auftritt möglichst nahe kommen zu lassen. Die Entspannung und Lockerheit fällt euch dabei von Mal zu Mal leichter und dies lässt sich auch auf das Vorspielen von „fremden“ Zuhörern übertragen.

2) Auftritt mental vorstellen

Eine weitere Erfolgstechnik, die auch von Profis angewandt wird, ist das mentale Vorstellen des Auftritts. Dabei stellt ihr alles möglichst genau  vor. Wie ihr auf die Bühne geht, euch an das Klavier hockt und euer Stück spielt. Stellt euch vor, ihr seid vollkommen souverän und habt nicht den geringsten Zweifel daran, dass das Vorspiel ein voller Erfolg wird. Je detaillierter und realistischer eure Vorstellung ist, desto besser. Welche Kleidung habt ihr an? Wie klingen eure Schritte zum Klavier? Wie fühlen sich die Tasten an? Wie hört sich der Applaus nach dem Stück an?
Wenn ihr die Situation dann tatsächlich durchlebt, dann erinnert sich euer Gehirn automatisch an die bereits mental erlebte Situation und an die damit verbundenen Erfolgsgefühle.

3) Vorspielen, vorspielen, vorspielen

Je öfter ihr vorspielt, desto routinierter werdet ihr auch darin. Selbst der coolste und lockerste Typ hat vor seinem ersten Auftritt höchstwahrscheinlich hohes Lampenfieber gehabt, aber gelernt, die Aufregung mit der Zeit in den Griff zu bekommen. Nutzt möglichst viele Gelegenheiten, um Stücke vorzuspielen und die Auftrittssituation zu üben. Nach einigen Malen gewöhnt man sich an den Gedanken, vor Publikum zu spielen. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Vorspiel als Kind und wie nervös ich war. Mittlerweile macht mir das Vorspielen aber relativ wenig aus, von Mal zu Mal wurde ich routinierter und außer etwas Anspannung (die aber normal und natürlich ist) verspüre ich keine große Aufregung mehr vor einem Auftritt.

4) Leichte Anspannung ist normal und förderlich

Selbst Konzertpianisten, die die Vorspielsituation oft schon tausendfach erlebt haben, sind vor einem Auftritt angespannt. Dadurch halten diese sich auch die Konzentration hoch, denn eine allzu große Leichtigkeit und Lockerheit ist schädlich für das Vorspielen. Ein leichtes Kribbeln im Bauch kann euch anspornen und Höchstleistungen ermöglichen. Jeder besitzt sein eigenes optimales „Nervositätslevel“. Manche Personen brauchen eine richtig hohe Anspannung, damit sie Höchstleistungen erbringen. Andere können dies nur, wenn sie vollkommen ruhig sind. Wenn ihr euren optimalen Level kennt, könnt ihr das nutzen und versuchen, dieses vor eurem Auftritt zu erreichen. Durch Atemübungen, Meditation oder NLP-Techniken lässt sich die Anspannung leicht in den Griff bekommen, besonders wenn sie sehr hoch ist.

Denkt daran: Kleine Fehler werden von den meisten Zuhörern nicht einmal bemerkt. Weiterhin solltet ihr Vorspielen als positive Situation erleben. Endlich habt ihr die Gelegenheit, eure Fähigkeiten zu zeigen und die Stücke, für die ihr lange geübt habt, vorzutragen.


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