Für das freie Klavierspielen und die allgemeine Musikalität ist ein gutes Gehör eine absolut notwendige Voraussetzung. Essenzielle Fähigkeiten sind dabei unter anderem das Hören von Intervallen sowie das Erkennen von Tonleitern und Akkorden. Eine ideale Möglichkeit, um das eigene Gehör bequem zu Hause (oder unterwegs) zu schulen, ist die App „Better Ears„. Auf meinem Klavier-Blog stelle ich euch heute die App etwas genauer vor.
Umfangreiche Funktionen
Better Ears ist für Mac, iPhone und iPad erhältlich und kostet knapp über 10 €. Dafür erhaltet ihre eine große Funktionsvielfalt und mehrere Übungen, um das eigene Gehör zu verbessern:
- Intervalle erkennen
Hier kann man sich verschiedene Intervalle vorspielen lassen, die man danach benennen muss. Je nach gewählter Schwierigkeit sind das die Intervalle von Prime bis Quinte oder gar bis zur Tredezim (13 Töne). Die Intervalle werden entweder abwärts oder aufwärts gespielt und starten immer von einem anderen Ton.
- Tonleitern erkennen
In dieser Übung geht es darin, vorgespielte Tonleitern zuzuordnen (Dorisch, Phrygisch, Moll, Dur oder exotische Varianten wie die Ganztonleiter).
- Akkorde erkennen
Hier sollen gehörte Akkorde benannt werden (Dur, Moll, Übermäßig, Vermindert, Septakkord o.ä.)
- Akkordverbindungen erkennen
Vorgespielte Akkordverbindungen (bsp. II-IV-V oder I-IV-V) müssen hier erkannt werden
- Tonhöhen erkennen
In dieser Übung werden Töne vorgespielt, die man anschließend erkennen muss. Für Menschen ohne absolutes Gehör eine sehr schwere Übung, aber mit etwas Übung kann man sich hier deutlich verbessern.
- Tempo erkennen
Ein Metronom zählt einen Takt und dann muss man aus einer Liste das Tempo auswählen (Beispielsweise 60, 100, 140, 180 und 220).
- Vorzeichen erkennen
Anhand der angezeigten Vorzeichen muss man erkennen, um welche Tonart es sich handelt. Das ist absolutes Grundwissen für jeden Musiker, wer hier noch Schwierigkeiten hat, wird sich mit der Übung
schnell verbessern.
- Noten lesen – Intervalle
Auch hier müssen Intervalle zugeordnet werden, allerdings nicht anhand zweier gespielter Töne, sondern aus einem Notenbeispiel.
- Noten lesen – Tonleitern
Eine Tonleiter wird im Violinschlüssel notiert, die man nun zuordnen muss (z.B. Harmonisch Moll, Lydisch oder Dur-Pentatonisch).
- Noten lesen – Akkorde
Akkorde aus dem Notensystem müssen hier benannt werden (beispielsweise Dominant 7 oder Moll 6). Hier finde ich es etwas unglücklich, dass die Töne nicht übereinander notiert sind, sondern nacheinander.
Sämtliche Übungen gib es in mehreren Schwierigkeitsgraden, von Anfängern über Leicht bis hin zu Normal und Profi. Weiterhin können auch eigene Level erstellt werden und abgefragten Intervalle, Akkorde oder Tonleitern können angepasst werden. Für die Fragen stehen immer sämtliche möglichen Antwortmöglichkeiten zur Verfügung, aus denen man dann auswählen kann. Bei manchen Übungen kann man die Lösungen auch am Klavier oder am Griffbrett der Gitarre eingeben. Eine ausführliche Statistik zeigt an, wie viele Fragen man richtig und falsch beantwortet hat und welche Themengebiete besser sitzen.
Bevor man sich in den Übemodus wagt, empfiehlt es sich, im Lernmodus die Themengebiete zu lernen und sich zu vergegenwärtigen. Teilweise werden zu bestimmten Tonleitern und Akkorden auch Wikipedia-Artikel angezeigt.
Die Übefortschritte und Einstellungen können auf Wunsch auch in der Dropbox gesichert werden. Wer das Programm auf mehreren Geräten installiert hat, kann die Daten der App auf allen Endgeräten synchronisieren.
Fazit: Tolle App zur Gehörbildung und Musiktheorie
„Better Ears“ ist ein tolles Programm zur Gehörbildung und zur Auffrischung und Vertiefung von musiktheoretischen Kenntnissen. Die App ist sehr einfach zu bedienen und besitzt eine tolle und durchdachte Optik. Trotz des etwas hohen Preises empfehle ich die App jedem, der sein musikalisches Gehör verbessern will. Ich nutze die App gern mal kurz zwischendurch und trainiere so immer wieder die verschiedenen Bereiche.
Juni 2014 – Pianobeat – Der bunte Klavier-Blog