Früher mussten die eigenen musikalischen Ergüsse von Hand aufs Papier gebracht werden, was mitunter einiges an Zeit verschlang. Wer einmal handschriftliche Noten von Mozart oder Bach ansah, stellt auch schnell fest, dass die Lesbarkeit teilweise nicht die beste war. Wie beim Textschreiben ist auch beim Notenschreiben der Computer derzeit das Mittel der Wahl. Notensatzprogramme wie Capella, Finale oder Sibelius kosten allerdings einiges an Geld. Hier möchte ich euch MuseScore vorstellen, ein tolles Freeware-Programm zur Notation.
Geringe Anforderungen an den Computer
Beinahe mit jedem beliebigen Computer könnt ihr mit MuseScore Noten schreiben. Die Anforderungen an das System sind relativ gering, MuseScore läuft unter Linux, Windows und Mac. Das Programm benötigt nur etwa 125 MB freien Festplattenspeicher, was im Vergleich zu den Schwergewichten wie Sibelius recht wenig ist. Auch auf etwas langsameren Computern läuft MuseScore flüssig.
Die Eingabe der Noten
Mit MuseScore könnt ihr schnell und einfach eine Partitur erstellen und beginnen, Noten zu schreiben. Beim Erzeugen einer neuen Partitur hilft euch ein sehr intuitiver Assistent und leitet euch Schritt für Schritt durch den Prozess. Anschließend könnt ihr Noten, Pausen und sämtliche andere Zeichen in eurer Partitur eintragen. Die Eingabe erfolgt dabei mit der Maus oder mit der Tastatur. Manche kommen mit der Tastatur besser zurecht, ich bevorzuge bei der Eingabe jedoch die Maus. Wie jedes etwas komplexere Programm benötigt auch MuseScore etwas Einarbeitungszeit, aber mit ein bisschen Übung werdet ihr eure Noten recht schnell aufs Papier bringen. Wer ein Keyboard oder ein E-Piano besitzt, kann das Gerät auch am Computer anschließen und die gespielten Noten werden automatisch notiert. Insgesamt ist die Bedienung sehr intuitiv und einfach, die meisten Buttons sind relativ selbsterklärend. Auf der Homepage von MuseScore gibt es eine recht ausführliche Anleitung zum Programm.
Weitere Funktionen von MuseScore
Natürlich besitzt MuseScore einen eigenen Standard-Dateityp mit der Endung .msc. Auf Wunsch könnt ihr die Partituren auch im MusicXML-Format abspeichern, was den Austausch mit anderen Notensatzprogrammen erleichtert. Sämtliche Partituren lassen sich anschließend auch abspielen, so könnt ihr kontrollieren, ob die Noten euren Vorstellungen entsprechen. Natürlich könnt ihr eure Partituren auch drucken und als PDF exportieren.
Große Online-Community
Da MuseScore kostenlos ist, gibt es natürlich auch viele Nutzer des Programms. In der Online-Community von MuseScore gibt es eine riesige Fülle von kostenlosen Noten, die andere Personen mit MuseScore erstellt haben. Ihr könnt in MuseScore Noten anderer Nutzer direkt öffnen, abspielen und bearbeiten. Die Partituren können direkt im Programm gesucht und heruntergeladen werden. Auch auf der Homepage von MuseScore könnt ihr die Noten anderer Nutzer finden, ansehen und herunterladen. Die Auswahl in der Community ist riesig – sie reicht von Klassik-Noten zu Mozart und Beethoven bis hin zu eigenen Kompositionen und Arrangements. Die Notendatenbank könnt ihr übrigens auch ohne die Software ansehen und nutzen, nur die Bearbeitungsfunktion fällt damit weg.
Fazit: Tolles kostenloses Notensatz-Programm
Insgesamt ist MuseScore ein praktisches und günstiges Notensatzprogramm. Für den Standard-Nutzer reichen die Funktionen des Programms völlig aus. Toll ist die große Notendatenbank von MuseScore. Sehr anspruchsvollen Nutzer und Berufsmusiker empfehle ich dagegen Kaufprogramme wie Sibelius oder Capella.