Effektives Klavierlernen mit Übetagebuch: 5 Gründe für schnelleren Erfolg


Warst du schon einmal im Fitnessstudio? Dann wirst du bemerkt haben, dass es zwei Arten von Trainierenden gibt. Die einen trainieren einfach drauflos und die anderen schreiben sich ihr Training in ein Trainingstagebuch. Damit können sie später nachvollziehen, welche Übungen sie gemacht haben und wie viel Gewicht sie genommen haben.

Nicht nur im Fitnessstudio kann ein Tagebuch deine Fortschritte nach vorn katapultieren, auch beim Klavierspielen ist es echt empfehlenswert. Warum ich ein Übetagebuch für sinnvoll halte und wie es dir beim Lernen hilft, liest du in diesem Beitrag. 

Inhalt

uebetagebuch

Gerade für Erwachsene, die mit dem Klavierlernen beginnen, kann es oft schwierig sein, motiviert zu bleiben. Mit der Berufstätigkeit fehlt oft die Zeit zu intensivem Üben und somit sind die merkbaren Fortschritte nur gering und die Motivation zum Weitermachen sinkt dementsprechend. 

Ein gutes Tool, das dir hilft, das Beste aus deinen Übungseinheiten herauszuholen und möglichst schnell Fortschritte festzustellen, ist ein Übetagebuch. Dafür eignet sich jedes Notizbuch. Du kannst dein Tagebuch aber auch genauso digital auf deinem Computer oder Handy führen und so vielleicht sogar ab und zu Audio- oder Videoaufnahmen einfügen.

Was schreibe ich in mein Tagebuch?

Je mehr du notierst, desto mehr nützt dir das Tagebuch logischerweise. Dafür gibt es keine Regeln, du bist ganz frei in der Gestaltung und sollst deiner Kreativität freien Lauf lassen. Anschließend findest du trotzdem ein paar Anhaltspunkte, was du rund um deine Überoutine alles verschriftlichen kannst.

  • Zu Beginn kann es sehr hilfreich sein, deine Ziele zu definieren. Was möchtest du am Klavier erreichen? Wie möchtest du das Tagebuch benutzen und was erhoffst du dir davon? Achte darauf, dass deine Ziele einigermaßen realistisch sind. Ob es bestimmte Stücke sind, die du gerne fehlerfrei spielen würdest, oder auch allgemein ein besseres Blattspiel, es lohnt sich, die eigenen Vorsätze aufzuschreiben. 

  • Nach jeder Übungseinheit bietet es sich an, zu dokumentieren, wie lange du geübt hast und was du in den Fokus genommen hast. Notiere auch deine Fortschritte im Vergleich zum letzten Mal. Es ist außerdem sinnvoll, festzuhalten, welche Stellen dir noch Probleme bereiten und was die Techniken sind, die du noch verbessern kannst. 

  • Wenn du noch Klavierunterricht nimmst, eignet sich dein Notizbuch natürlich auch bestens, um die Anmerkungen und Tipps deines Lehrers einzutragen. Denn seien wir ehrlich, man merkt sich nicht immer alles, war der Lehrer einem sagt.

  • Wenn du dein Tagebuch digital führst, kannst du Audio- oder Videodateien von deinem Klavierspiel einfügen. So kannst du am besten deine Fortschritte sehen, indem du deine aktuelle Spielweise mit der von vor ein paar Wochen vergleichst.
     
  • Das Tagebuch ist natürlich nicht nur auf Notizen zu deinem Lernprozess beschränkt. Du kannst auch sämtliche Gedanken und Ideen aufschreiben, die dir sonst zum Klavierspiel in den Sinn kommen. Vielleicht hörst du irgendwo ein schönes neues Musikstück, dass du gerne zu deinem Repertoire hinzufügen würdest, oder möchtest dir neue Noten kaufen? Hast du vielleicht eine eigene Improvisation zu einer Melodie kreiert, die du dir notieren möchtest? Damit du solche Dinge nicht vergisst, schreibe sie dir am besten auf. Auch ein motivierender Spruch kann manchmal aufheitern. 

Wozu brauche ich ein Übetagebuch?

Schön und gut, aber was nützt eigentlich so ein Tagebuch? Wozu soll man so viel Zeit aufwenden, um Dinge zu notieren, wenn man stattdessen einfach länger üben könnte? So ein Übetagebuch mag auf den ersten Blick nicht besonders hilfreich wirken, verbirgt aber viele Eigenschaften, die dir nachweislich schnelleren Erfolg bescheren können!

5 Gründe für schnelleren Erfolg

  1. Strukturierte Planung: Mit einem Übetagebuch kannst du deine Übungseinheiten viel besser strukturieren und planen. Indem du dir Ziele setzt und deine Zeit bewusst für bestimmte Schwerpunkte einteilst, nutzt du deine Zeit viel effektiver, als wenn du einfach drauflos spielen würdest. 
  2. Fortschritte verfolgen: Ein besonders nützlicher Effekt des Tagebuchs ist, dass du deinen Lernstatus und deine Fortschritte am Klavier genau festhalten kannst. Wenn du fleißig übst und einträgst, hast du also schwarz auf weiß einen Beweis für deine Fortschritte. Du kannst deinen Lernverlauf genau nachverfolgen und bleibst dementsprechend motiviert, wenn du siehst, wie du dich verbessert hast.
  3. Fehleranalyse: Die Schwierigkeiten, die beim Spielen auftreten und die Stellen, die dir noch Probleme bereiten, kannst du schriftlich festhalten. So kannst du beim nächsten Mal gezielt daran arbeiten und dich auf deine Schwachstellen fokussieren. 
  4. Ideenquelle: Ich rate dir unbedingt, alle Ideen, Gedanken und Ziele festzuhalten. Das Tagebuch dient dir somit immer wieder als Inspiration und kreative Ideensammlung. 
  5. Motivation: Jeder kennt sie – die Phasen der Frustration und Verzweiflung beim Klavierspielen. An manchen Tagen klappt es einfach so gar nicht. Dann kann sich ein Blick in dein Tagebuch lohnen. Du kannst dir wieder ins Gedächtnis rufen, was du bisher schon alles erreicht hast, und liest vielleicht ein paar aufheiternde Worte. Das wird dich wieder im Weitermachen bestärken.

Die Macht der Reflexion

Die Selbstreflexion spielt eine entscheidende Rolle beim Klavierlernen, da sie ermöglicht, den eigenen Fortschritt zu analysieren, Stärken und Schwächen zu erkennen und Lernstrategien anzupassen. Durch die bewusste Reflexion, wie man sie in einem Übetagebuch vornimmt, kann man Fehler viel besser identifizieren, sich selbst motivieren und gezielt an Bereichen arbeiten, die verbessert werden müssen. Die Fähigkeit, sich selbst zu hinterfragen und eigene Erfahrungen zu reflektieren, führt, so wissenschaftlich bewiesen, letztendlich zu einem effektiveren Üben. 

Fazit

So simpel wie es klingt, so hilfreich ist das Führen eines Übetagebuchs. Wenn du wirklich effektiv üben möchtest, solltest du das Schriftführen auf jeden Fall einmal ausprobieren. Am Anfang kann es schwer sein, die richtige Routine zu finden. Verschwende nicht zu viele Gedanken darüber, wie du anfängst, sondern probiere es einfach aus – mit der Zeit wirst du deinen eigenen Rhythmus herausfinden und das Schreiben wird dir leichtfallen. Mach dir auch keine Sorgen, wenn du mal etwas nachlässiger bist und ein paar Übungseinheiten vergisst zu dokumentieren. Auch eine unregelmäßige Reflexion ist besser als gar keine!


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